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Drei Präsidenten ziehen jetzt an einem Strang zur Lösung des Karabach-Konflikts (Foto: tv/newsru)
Drei Präsidenten ziehen jetzt an einem Strang zur Lösung des Karabach-Konflikts (Foto: tv/newsru)
Sonntag, 02.11.2008

Karabach: Armenien und Aserbaidschan an einem Tisch

Moskau. Der Karabach-Konflikt geht einer politischen Lösung entgegen: Erstmals seit 1994 unterzeichneten Armenien und Aserbaidschan eine entsprechende Erklärung – dank russischer Vermittlung.


Auf Schloss Meienhof, der Residenz von Russlands Präsidenten Dmitri Medwedew, trafen sich heute die Staats-Chefs von Armenien und Aserbaidschan, Serge Sargsjan und Ilham Alijew. Später stieß Medwedew zu seinen beiden Kollegen hinzu.

Am Ende verlas dann Medwedew eine gemeinsame Erklärung, die den Beginn einer friedlichen Beilegung des Konflikts um Berg-Karabach bedeuten könnte: Man habe die Perspektiven für eine Regulierung des Konflikts mit politischen Mitteln durch direkte Gespräche zwischen beiden Staaten erörtert, wobei Russland, die USA und Frankreich (die sog. „Minsker Gruppe“ der OSZE) als Vermittler auftreten sollen, hieß es darin.

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• Türkischer Präsident besucht erstmals Armenien (07.09.2008)
• Kämpfe um Berg-Karabach: Schuld ist immer der Gegner (05.03.2008)
• Krieg im Kaukasus? Tote bei Kämpfen um Berg-Karabach (04.03.2008)

Friedenslösung soll die Wirtschaft ankurbeln


Die drei Präsidenten verpflichteten sich, „zu einer Gesundung der Situation im Südkaukasus und der Herstellung von Stabilität und Sicherheit durch eine politische Beilegung des Konflikts beizutragen“. Eine friedliche, dem internationalen Recht entsprechende Lösung für Berg-Karabach werde günstige Voraussetzungen für die wirtschaftliche Entwicklung und die allseitigen Zusammenarbeit in der Region schaffen, hieß es weiter.

Darüber hinaus bekräftigten die drei Präsidenten, dass die Verhandlungen im Rahmen der „Minsker Gruppe“ der richtige Weg seien, um die Lösungsprinzipien für den Konflikt auszuarbeiten.

Laut Juri Merslakow, dem russischen Co-Vorsitzenden der „Minsker Gruppe“, liegt der besondere Wert der heute unterzeichneten Deklaration darin, dass damit erstmals seit 1994 beide Konfliktpartien wieder direkt miteinander eine Vereinbarung abgeschlossen hätten.

Konflikt seit 1994 eingefroren


Anfang der 90er Jahre, während des Zerfalls der Sowjetunion, hatte sich die vorrangig armenische Bevölkerung gegen ihre Zugehörigkeit zu Aserbaidschan gewehrt. In einem Bürgerkrieg kamen 15.000 Menschen ums Leben, etwa eine Million wurde vertrieben.

Baku verlor im Verlauf des Konflikts nicht nur die Kontrolle über Berg-Karabach selbst, sondern auch über einige Territorien außerhalb dessen Grenzen.
So kontrollieren die Armenier seit dem Abschluss eines Waffenstillstands 1994 einen Korridor von Armenien in das wie eine Insel innerhalb Aserbaidschans gelegene Territorium.

Zuletzt war es im März zu Kämpfen an der Grenze von Karabach gekommen, bei denen es einige Todesopfer gab.


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