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Steinerne Löwenfiguren gibt es viele in Petersburg, aber Tiger sind hier nur beim Gipfel anzutreffen. (Foto: 1tv.ru)
Steinerne Löwenfiguren gibt es viele in Petersburg, aber Tiger sind hier nur beim Gipfel anzutreffen. (Foto: 1tv.ru)
Montag, 29.11.2010

Petersburger Tigergipfel: 380 Millionen Dollar Spenden

St. Petersburg. In der letzten Woche stand Petersburg ganz im Zeichen des Amurtigers. Allerortens grüßte er von Plakaten und Fahnen. Zu seinem Schutz trafen sich Politiker, Wissenschaftler und Größen des Showbusiness.

In Petersburger versammelten sich Delegationen aus den 13 Staaten, in denen der Tiger heute noch anzutreffen ist. Sie trafen sich in Russland, weil die Population der Großkatze hier nicht abnimmt, wie sonst in der Welt, sondern wächst.

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DiCaprio ist ein „echter Mann“


Bei der Veranstaltung im Marien-Palais, dem Sitz des Petersburger Parlaments am Isaak-Platz, gab es zwei Stargäste. Einer – Premierminister Wladimir Putin – macht sich seit geraumer Zeit für die Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Tiger stark und verlieh dem ungewöhnlichen Gipfel die nötige Repräsentanz.

Der andere – Hollywood-Star Leonardo DiCaprio – kam nach einigen Abenteuern beim Hinflug verspätet und bekam von Putin das Kompliment, er sei ein „echter Mann“. DiCaprio musste zwei Mal das Flugzeug wechseln – erst brannte ein Triebwerk, dann gab es wegen Treibstoffmangel eine Notlandung in Helsinki –, bevor er endlich in Petersburg anlangte.

Der „Real Man“ sei nicht einfach gekommen, sondern habe sich „zu uns durchgeschlagen wie durch die Frontlinie“, trug Putin dick auf. DiCaprio dankte es ihm und dem Publikum im Saal und spendete für die Rettung des Tigers die stolze Summe von einer Million Dollar.

Mehr Gäste als Tiger


Insgesamt kamen 380 Millionen Dollar Spenden zusammen. Bei einem großen Wohltätigkeitskonzert mit russischer und ausländischer Starbeteiligung „kamen mehr Gäste zusammen als es in Russland Tiger gibt“, gab der „Kommersant“ im Anschluss an den Event ironisch zu bedenken.

Es müssen also mehr als 450 gewesen sein, denn so viele Exemplare des mächtigen Amurtigers bewohnen heute die sibirische Taiga im Fernen Osten.

Die stolze Summe kann allerdings dazu beitragen, dass die Zahl der Tiger weltweit wieder anwächst. Bei der Eröffnung des Summits hatte WWF-Chef James Leape erklärt, es wären 225 Millionen Euro nötig, damit es 2022 doppelt so viele Tiger gibt; heute sind es 3.200.
Passend zur gegenwärtigen traurigen Lage der Tiger kam während des Gipfels die Nachricht aus Wladiwostok, ein Wilderer sei für die Tötung eines Tigers zu einer Strafe von 150.000 Rubeln (3.600 Euro) verurteilt worden. Dabei kostet ein toter Tiger auf dem Schwarzmarkt 150.000 Dollar, erklärte der Zoologe Viktor Judin auf dem Gipfel.

Unter Putins Schirmherrschaft


Judin, der im russischen Fernen Osten ein Rehabilitationszentrum für kranke Tiger leitet, äußerte sich auch zum Schutz des Tigers in Russland: „Wenn wir selbst den Tiger nicht bewahren können, dann geht uns auch die Heimat verloren. Das ist so klar wie das Amen in der Kirche.“

Laut Judin müssen die Strafen für das Wildern von Tigern drastisch verschärft werden. Außerdem sollten die Löhne für Angestellte in den Naturschutzgebieten angehoben werden.

Wladimir Putin, der sich in letzter Zeit gern mit Wildtieren zur Schau stellt, hat das Schutzprogramm für den Amurtiger unter seine Fittiche genommen. Im Rahmen dieses Programms war eine Tigerin mit satellitenpeilbarem Halsband in die Taiga entlassen worden. Sie hat inzwischen Junge bekommen.



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ostwestum 30.11.2010 - 07:32

Armes, reiches Russland

Sicherlich eine gute Sache das eine solche Summe für diesen sinnvollen Zweck zusammengekommen ist.

Mehr als um das Wohl der Tiger sollte man sich in diesem Land aber z.B. um das Gesundheitssystem kümmern.

Diese Summe zur Schaffung neuer Kinderkrankenhäuser mit ordentlicher Ausstattung, motiviertem Personal und menschlichen hygienischen Verhältnissen wäre auch gut investiert gewesen.

Meine Empfehlung an das reichste Land der Erde :

Wenn der WWF es schafft 380 Mio für Tiger zu sammeln , dann sollte es doch ein Leichtes für Russland sein ein vielfaches zur Schaffung eines ordentlichen Gesundheitssystems ( Priorität Kinder ) aufzubringen.

Im Übrigen würde eine Schirmherrschaft für ein solches Ziel beim Volk auch ganz gut ankommen.


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