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Bei Brjansk hat es gebrannt, aber es wurde keine Radioaktivität freigesetzt. (Foto: newsru.com)
Bei Brjansk hat es gebrannt, aber es wurde keine Radioaktivität freigesetzt. (Foto: newsru.com)
Mittwoch, 11.08.2010

Jetzt keine Brände in Tschernobyl-verseuchter Region

Brjansk. Die russische Forstbehörde hat zugegeben: In der nach der Katastrophe von Tschernobyl verseuchten Region um Brjansk hat es Brände gegeben. Damit widerspricht sie dem Katastrophenschutz und dem Obersten Amtsarzt.

Ein Sprecher der Forstbehörde sagte am Mittwoch: „Am 6. August gab es im Gebiet Brjansk auf den radioaktiv verseuchten Abschnitten 28 Brände auf einer Fläche von 269 Hektar.“ Die Forstverwaltung von Brjansk gibt an, die Situation sei „schwierig, aber stabil und kontrollierbar“, alle Brände seien gelöscht und es gäbe keine neuen Brandherde.

Keine erhöhte Radioaktivität


Umweltschützer hatten bereits früher den Verdacht geäußert, es gäbe Brände im Gebiet Brjansk 300 Kilometer südwestlich der russischen Hauptstadt. Gennadi Onischtschenko, der für seine zuweilen bizarren Meinungen bekannte Oberste Amtsarzt Russlands, hatte dies als „Panikmache“ abgetan.

Auch der Katastrophenschutz in Brjansk hatte gemeldet, es gäbe keine Brände in der Region. Bei der Forstbehörde rief dies Erstaunen hervor: „Es gibt Karten über die radioaktiven Verschmutzungen und Karten über die Brände. Jeder kann die übereinanderlegen und vergleichen. Wie kann man diese Informationen dementieren?“

Bei Russland-Aktuell
• Radioaktiver Rauch: Mehr Panikmache als Gefahr (06.08.2010)
• Russland Geschichte: Die Katastrophe von Tschernobyl (26.04.2010)
• AKW Kaliningrad: Strahlende Aussichten für Lunino (18.01.2010)
Zurzeit scheint die Gefahr jedoch gebannt, denn weder in und um Brjansk noch in Moskau wurde erhöhte Radioaktivität festgestellt. Ökologen befürchten allerdings, die Brände könnten radioaktive Teilchen in die Luft wirbeln, die bei bestimmter Wetterlage nach Nowgorod und Moskau, vielleicht auch nach Osteuropa gelangen könnten.

Gefahr von radioaktiver Wolke gering


Diese Meinung brachte der bekannte Umweltschützer Alexej Jablokow zum Ausdruck. Wladimir Tschuprow von „Greenpeace Russland“ ist dagegen der Ansicht, bei nur leichtem Wind würde kein Rauch bis in die Moskauer Region oder gar nach Westeuropa gelangen:

„Der Wind ist im Moment sehr schwach (…), die Windrichtung wechselt ständig. Die Ausbreitung von radioaktiven Partikeln ist nur wenige Dutzend Kilometer um den Brand herum wahrscheinlich. (…) Das ist nicht tödlich und führt zu keiner Invalidität.“

Dem stimmt auch Alexander Issajew, der Leiter des Zentrums für Probleme der Ökologie und Waldertrag, zu: „Das stellt keine totale Gefahr dar, obwohl die Wälder in diesen Regionen extra überwacht werden müssen, damit sie nicht brennen.“

Neue Radioaktivität könne immer in die Luft gelangen, denn „die radioaktive Verseuchung verschwindet so schnell nicht“, gibt RIA Novosti zu bedenken.



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