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Noch ein Jahr bis zur Olympiade in Sotschi - die Probleme werden immer größer. (Foto: newsru.com)
Noch ein Jahr bis zur Olympiade in Sotschi - die Probleme werden immer größer. (Foto: newsru.com)
Donnerstag, 28.02.2013

Experten: Sotschi geologisch untauglich für Olympiabau

Sotschi. Kaum ist der Countdown für die Olympiade 2014 gestartet, kommen Hiobsbotschaften aus Sotschi: Das gesamte Gelände sei geologisch zu schwierig, um dort auf Dauer bauen zu können. Diese Einsicht kommt sehr spät.

Nach Ansicht von Wladimir Potanin, der mit seinem Bauunternehmen „Interross“ das Skizentrum „Rosa Chutor“ baut, ist der Grund in den Bergen völlig ungeeignet zum Bauen: „Plötzlich stellte sich heraus, dass das ja Berge sind, dass es Erdrutsche gibt, dass Stützpfeiler zwei bis drei, an manchen Stellen sogar neun Meter tief in die Erde gerammt werden müssen.“

Vizepremier Dmitri Kosak, der sich bei Putins letzter Inspektion der Olympiaobjekte die Schelte des Präsidenten an der sündhaft teuren Olympiaschanze anhören musste, schlägt in dieselbe Kerbe: Vor dem Bau der Schanzenanlage habe eine geologische Untersuchung „eine sehr komplexe Schichtstruktur“ ergeben:

Die Gegend sei gekennzeichnet von „jäh zum Meer abfallenden Bergen, vielen Sümpfen, kleinen Flüssen und unterirdischen Wasserläufen“. Die Konsequenz: Um hier überhaupt bauen zu können, müssen Unsummen an Geld ausgegeben werden.

Objektive Fehlkalkulationen


Laut Andrej Jelinsson, dem stellvertretenden Direktor von Oleg Deripaskas Unternehmen „Basowy Element“, haben die Fehlkalkulationen, die Putins Wut entfacht hatten, „objektive Gründe“: „Die gestiegenen Kosten gehen auf objektive Gründe zurück, weil beim Entwurf der Objekte und bei der Arbeitsplanung Fehler begangen wurden.“

Deripaskas Konzern hat in Sotschi beim Bau des neuen Güterhafens ein Fiasko erlitten. Die Anlage erwies sich als unrentabel, nachdem bei der Anlieferung der Baumaterialien für die Olympiastätten vom Schiff auf Schiene und Luftverkehr gewechselt worden war. Jetzt wird Deripaska das sechs Milliarden Rubel schwere Objekt möglicherweise Olympstroi kostenlos überlassen.

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• Olympia-Manager fliegt nach Putins Schanzenkritik (08.02.2013)
• Ein Jahr bis Sotschi: Putin übt harte Manöverkritik (07.02.2013)
• Countdown für Sotschi: noch ein Jahr bis zur Olympiade (06.02.2013)

Neblige Aussichten


Auch Ex-Finanzminister Alexej Kudrin hat keine guten Nachrichten: seiner Meinung nach ziehen sich immer mehr Investoren aus Sotschi zurück: „Vielleicht haben sie sich die Schwierigkeiten, die sie erwarten, nicht vorstellen können?“

Die Folge: Viele Bauten liegen brach, besonders betroffen ist der Hotelbau. Möglicherweise werden viele Häuser gar nicht fertig, und das hätte fatale Folgen: Wo sollen die Olympiagäste dann untergebracht werden?

Und was passiert nach der Olympiade? Experten schätzen Sotschi als Wohn- und Arbeitsort als nicht besonders attraktiv ein. Die Immobilienpreise seien viel zu hoch geschraubt, und Arbeit gebe es nicht einmal genug für die ansässige Bevölkerung.

“Mit Leben füllen“


Ähnlich neblig sind die Perspektiven der Sportstätten, wenn „die Jugend der Welt“ im März 2014 wieder nach Hause gefahren ist. Wieder das gleiche Problem: der Skiurlaub ist zu teuer, und der Service wird den gehobenen Ansprüchen nicht gerecht. Mit den Pisten in den Alpen kann Sotschi nicht konkurrieren.

„Wir haben ein herrliches Tal gebaut, aber wir können es nicht mit Leben füllen“, heißt denn auch Potanins Fazit: „Da sind zu wenig Geschäfte, Restaurants usw. Neben dem kommerziellen Aspekt gibt es einen anderen: wir hätten gern, dass das alles lebendig wird.“

Wahrlich, das sind keine rosigen Aussichten für die kommende Olympiastadt. Die Frage ist nur: hätte man sich das alles nicht vorher ausrechnen können? Dass Sotschi in den Subtropen und den Bergen liegt, sollte eigentlich keine Neuigkeit sein.



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Wolfgang Mraz 03.03.2013 - 12:58

Es wird halt immer alles schlecht gemacht,

besonders in Deutschland. War ja mit der WM in Südafrika auch so. Was da alles passieren sollte. Ist es nicht auch bei uns so, das Olympiaden mehr als Public Relation gesehen wird als als Business Projekt. Nur die dt. Bevölkerung sieht das immer nur unter den Aspekt des Business. Die Politiker in D wollten doch demnächst auch wieder eine Olympiade in Garmisch abhalten, obwohl sie wussten, das das ökologisch und wirtschaftlich schwierig werden würde. Das Problem ist nur, das RUS mit 500 Mrd. Plus in der Staatskasse und unendliche Reserven an Gas und Öl sich das erlauben kann, im Gegensatz zu D mit 2000 Mrd Minus und Sozialausgaben nur für Hartz IV von 500 Mrd. seit 2005. Da denke ich wird es Putin keine wirkliche Kopfschmerzen bereiten, wenn er mal ein paar Mrd. in Werbezwecke für RUS investiert. Wir verbrennen ja auch jährlich Mrd. in nutzlose Dinge in eine nutzlose Integrationspolitik und in den leztendlichen Nichtbau von U21 und vieles mehr wie BER etc. Macht euch nicht so viele Gedanken wie die Russen ihr Geld ausgeben. Ich habe viel mehr Angst um Deutschland.
Herzlichst euer W. Mraz


xy 28.02.2013 - 18:35

Putin macht das schon

Putin wird das schon machen. Er wird das Geld für sein Prestige Projekt schon herzaubern, was seine Kommando Bürokratie hier durchdrückt. Auch für sein andere persönlichen Projekte: Militär wird in 3 bis 5 Jahren konkurenzfähig zur NATO!!, Wirtschaft wird Umstellung auf Hochtechnologie befohlen, Sozialleistungen werden verbessert, Renten erhöht, Steuern gesenkt, Forschung und Lehre, Straßenbau gefördert usw. und das bei weniger Gas-Verkäufen jetzt und in Zukunft.

Nicht auf Demokratie gesetzt zu haben, sondern auf die \"vertikale Macht\" rächt sich nun bitter und es wird immer schlimmer werden. Syrien, Iran u. Sowjetunion lassen grüßen.


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