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Vor vier Jahren wurde Anna Politkowskaja ermordet; die Täter laufen immer noch frei herum. (Foto: Archiv/.rufo)
Vor vier Jahren wurde Anna Politkowskaja ermordet; die Täter laufen immer noch frei herum. (Foto: Archiv/.rufo)
Mittwoch, 06.10.2010

Endlich Ermittlungserfolg im Mordfall Politkowskaja

Moskau. Am 7. Oktober jährt sich die Ermordung der Journalistin Anna Politkowskaja zum vierten Mal. Die Ermittler können endlich einen handfesten Erfolg nachweisen – sie fanden den Ort, wo die Pistole „frisiert“ wurde.

Am Moskauer Stadtrand hob die Miliz auf dem Gelände einer Waggonfabrik eine illegale Werkstatt zur Herstellung von Waffen aus. Sie fanden dort die Werkbank, an der die Pistole hergerichtet wurde, mit der Politkowskaja im Eingang ihres Hauses am 7. Oktober 2006 erschossen worden war.

Jetzt soll der ehemalige Milizionär Sergej Chadschikurbanow erneut befragt werden, der wegen Erpressung des Hauptzeugen im Fall Politkowskaja im Gefängnis sitzt. Die Ermittler sind der Meinung, Chadschikurbanow könnte wissen, wer die betreffende Waffe bestellt hat.

Fall wird neu aufgerollt


Chadschikurbanow stand zusammen mit Ibrahim und Dschabril Machmudow wegen des Mordes an der Journalistin vor Gericht; alle drei wurden aber von den Geschworenen für unschuldig erklärt. Dieses Urteil ist inzwischen revidiert worden; der Prozess ist neu angesetzt worden.

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Die Ermittler verweisen darauf, dass im Laufe des letzten Jahres große Fortschritte bei der Aufklärung des Mordes gemacht wurden. Dmitri Muratow, der Chefredakteur der „Nowaja Gaseta“, für die Politkowskaja arbeitete, ist da allerdings ganz anderer Meinung.

Ohne politische Seitenblicke


Für ihn laufen die Ermittlungen viel zu langsam. „Ich kann nur meine persönliche, subjektive Meinung sagen: Mir scheint, das Tempo der Ermittlungen ist verloren gegangen“, sagte er am Mittwoch gegenüber Interfax.

Zum Beispiel komme die Fahndung nach dem flüchtigen mutmaßlichen Todesschützen Rustam Machmudow über Interpol in Westeuropa zu spät. Muratow: „Ich denke mal, der ist da längst gar nicht mehr. Das hätte schon vor zwei Jahren gemacht werden müssen.“

Auch sei immer noch nicht geklärt, wie Machmudow überhaupt ins Ausland gekommen ist, obwohl er auf der Fahndungsliste stand. „Um die wirklichen Hintermänner dieses Verbrechens zu finden, darf es keine politischen Seitenblicke geben, aber das ist in unserer Zeit völlig undenkbar“, resümiert Muratow.

Am 7. Oktober gibt es in Moskau an der Metrostation „Tschistyje Prudy“ eine Gedenkkundgebung für Anna Politkowskaja.



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