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Ex-Revierleiter Jewsjukow droht lebenslange Haft. (Foto: tv/newsru.com)
Ex-Revierleiter Jewsjukow droht lebenslange Haft. (Foto: tv/newsru.com)
Donnerstag, 09.07.2009

Amoklaufender Polizist: zurechnungsfähig oder nicht?

Moskau. Der Prozessbeginn gegen den Amokläufer, der im April zwei Menschen erschossen und sieben verletzt hatte, wird verschoben. Wird der Polizeioffizier Jewsjukow für zurechnungsfähig erklärt, droht ihm lebenslange Haft.

Eigentlich sollte der erste Prozess gegen Jewsjukow schon gestern beginnen, aber die psychiatrische Expertise über die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten dauerte länger als erwartet. Heute vermeldet das Internetportal Life.ru, die Psychiater hätten Jewsjukow für zurechnungsfähig erklärt.

Dies dementiert allerdings die Direktorin des Serbski-Zentrums für soziale und Gerichts-Psychiatrie Tatjana Dimitrijewa gegenüber dem Radiosender „Echo Moskwy“. Ihren Worten zufolge „arbeiten sehr erfahrene Spezialisten“ und die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen.

„Ein normaler sich um den Verstand trinkender 32-jähriger Mann“

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Life.ru will jedoch wissen, dass die Expertise längst abgeschlossen ist: „Es gibt noch kein offizielles Papier, aber man kann schon jetzt sagen: Jewsjukow wurde für zurechnungsfähig erklärt“, heißt es am Donnerstag auf der Seite.

Und weiter: „Die meisten Untersuchungen haben nichts Besonderes erbracht: Die gewöhnliche beginnende Zirrhose, wie es bei allen ist, die Alkoholmissbrauch betreiben… Mit einem Wort: ein normaler sich um den Verstand trinkender 32-jähriger Mann.“

Kein Ruhmesblatt für die Moskauer Miliz

In den ersten beiden Prozessen gegen Jewsjukow geht es noch nicht um Mord, sondern um Schadensersatzforderungen der infolge des Amoklaufs in einem Supermarkt verletzten Opfer. Die Nächste Sitzung wurde auf den 29. Juli anberaumt.

Wenn Jewsjukow tatsächlich für zurechnungsfähig erklärt wird, droht ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe. Wie Russland-Aktuell berichtete, hatte die Tat des Revierchefs von Zarizyno den Rücktritt des Moskauer Polizeichefs Michail Pronin zur Folge gehabt.

Ein derart labiler Revierleiter ist wahrlich kein Ruhmesblatt für die Miliz der russischen Hauptstadt. Ob Jewsjukow nun zurechnungsfähig ist oder nicht, es stellt sich die Frage, wie er überhaupt so einen verantwortungsvollen Posten bekleiden konnte.



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