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Freitag, 10.03.2006

Russland Geschichte: Geburtstag eines Reaktionärs

St. Petersburg. Osama bin Laden, für viele Menschen auf der Welt der „Terrorist Nr. 1“, hat heute Geburtstag und wird 49. In Russland jährt sich zum 82. Mal die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Norwegen. Vor 161 Jahren wurde der als Reaktionär verschriene Zar Alexander III. geboren.

Die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Norwegen verdankt Russland zu keinem geringen Teil der bereits gestern erwähnten Alexandra Kollontai. Die Verfechterin von größtmöglicher Freizügigkeit in der Liebe war seit 1922 in Oslo als sowjetische Vertreterin tätig gewesen und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die Beziehungen beider Länder am 10. März 1924 endlich offiziell besiegelt wurden.

1845 erblickte am 10. März (neue Zeitrechnung) der spätere Kaiser Alexander III. das Licht der Welt. Eigentlich war er gar nicht für den Thron vorgesehen, als jedoch sein älterer Bruder Nikolaus starb, musste er die Thronfolge antreten.

Friedensstifter und Reaktionär in einer Person


Alexanders Rolle in der russischen Geschichte ist umstritten. Einerseits herrschte in den Jahren seiner Herrschaft (1881-1894) Frieden, was in der kriegsreichen Geschichte des Landes durchaus eine der Erwähnung werte Seltenheit war.

Innenpolitisch wurden jedoch alle nur denkbaren Schrauben angezogen. „Ruhe und Ordnung“ angesichts der ständig herrschenden terroristischen Gefahr und eine Rückbesinnung auf nationalistisches Großstaatsdenken prägten die Zeit.

Die Betonung alles genuin Russischen führte in Architektur und Kunst indes zum so genannten „pseudorussischen“ Stil. St. Petersburg bescherte dies u. a. die heute bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen beliebte "Kirche des Erlösers auf dem Blute" am Gribojedow-Kanal.

Errichtet wurde sie übrigens an der Stelle, wo Alexanders Vater (Alexander II.) 1881 von Terroristen ermordet worden war. Dieses Ereignis prägte die weitere Entwicklung des vorletzten russischen Zaren immens. (sb/.rufo)




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