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Guus Hiddink hat zwischen 2006 und 2010 Russlands Fußball-Nationalmannschaft trainiert. Größter Erfolg war das EM-Halbfinale 2008. (Foto: TV)
Guus Hiddink hat zwischen 2006 und 2010 Russlands Fußball-Nationalmannschaft trainiert. Größter Erfolg war das EM-Halbfinale 2008. (Foto: TV)
Aktualisiert 13.09.2013 13:17

Guus Hiddink

Starcoach, trainierte u.a. Anschi Machatschkala. und Russlands Fußball-Nationalmannschaft.

Zitat: „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich Russland vermisst habe.“

Geboren: am 8. November 1946 in Varsseveld (Niederlande)

Laufbahn: Co-Trainer. Fußballprofi in Holland und den USA, Clubtrainer in den Niederlanden, der Türkei, Spanien (u.a. Real Madrid), England (FC Chelsea) und Russland (Anschi Machatschkala), hat zudem die Nationalmannschaften der Niederlande, von Südkorea, Australien, Russland und der Türkei trainiert.

Freunde: Hiddinks verlängerter Arm auf dem Platz war Stürmerstar Andrej Arschawin. Roman Abramowitsch zahlte Hiddinks fürstliches Gehalt. Johan Cruyff.

Feinde: Italienische Fans, nachdem das von Hiddink trainierte Südkorea die Italiener 2002 bei der WM in einem skandalträchtigen Spiel aus dem Wettbewerb warf.

Skandale: Hiddink wurde 2007 wegen Steuerhinterziehung von einem niederländischen Gericht zu sechs Monaten Bewährung und einer Geldstrafe von 45.000 Euro verurteilt.

Familie: Seine Lebensgefährtin heißt Elisabeth. Offiziell ist er allerdings noch mit einer anderen Frau verheiratet, mit der er zwei Söhne hat.

Hobbys: Rockmusik und Motorrad. Hiddink besitzt eine Harley Davidson.


Laufbahn:



August 2013: Nach einem mäßigen Saisonstart und einer Sechs-Spiele-Sperre wegen einer Rempelei mit einem Schiedsrichter wirft Hiddink überraschend bei Anschi Machatschkala das Handtuch. Kurz darauf wird bekannt, dass der Milliardärsclub deutliche Kürzungen im Etat vornehmen muss.

Februar 2012: Hiddink unterschreibt einen Trainervertrag bei Anschi Machatschkala, dem Klub von Oligarch Sulejman Kerimow. Hiddink wird zugleich Vizepräsident des Klubs und soll diesen weiterentwickeln.

November 2011: Nach dem Ausscheiden der Türkei in den Playoffs bei der Qualifikation zur Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine reicht Hiddink den Abschied als Nationalcoach der Türken ein.

30. Juni 2010: Hiddinks Vertrag als Nationalcoach läuft aus. Abgelöst wird er von seinem Landsmann Dick Advocaat. Das Verhältnis zwischen Hiddink und dem russischen Fußballverband wird durch ausbleibende Gehaltszahlungen belastet.

18. November 2009: Durch eine 0:1-Niederlage bei Slowenien verpasst Russland die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Es ist der erste Rückschlag für Hiddink als russischer Nationaltrainer.

Februar – Juni 2009: Hiddink übernimmt aushilfsweise das Traineramt bei Chelsea London. Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch zahlt ihm ohnehin bei der Nationalmannschaft das Gehalt.

Juni 2008: Russland belegt bei der Europameisterschaft überraschend den dritten Platz, verliert nur gegen Europameister Spanien. Im Viertelfinale schaltet die Sbornaja sensationell Holland aus – Hiddink wird zum russischen Nationalhelden.

2006: Hiddink wird Cheftrainer der russischen Fußball-Nationalmannschaft.

2005 – 2006: Hiddink ist Cheftrainer der Nationalelf von Australien. Bei der Fußball-WM in Deutschland führt er das Team überraschend ins Achtelfinale. Dort unterliegen die Aussies dem späteren Weltmeister Italien durch einen umstrittenen Foulelfmeter in der 95. Minute mit 0:1.

2002 – 2006: Hiddink ist zum zweiten Mal in seiner Karriere Cheftrainer beim PSV Eindhoven. Der Club wird in der Zeit dreimal Meister und gewinnt einmal den Pokal. In der Champions League erreicht der PSV Eindhoven 2005 das Halbfinale.

2000 – 2002: Cheftrainer der Nationalelf von Südkorea. Bei der WM im eigenen Land wird Südkorea sensationell Vierter. Hiddinks Schützlinge besiegen in hochdramatischen (und stark umstrittenen) Spielen Italien und Spanien, ehe sie im Halbfinale an Deutschland scheitern. Hiddink wird anschließend ehrenhalber die Staatsbürgerschaft von Südkorea verliehen.

2000: Kurzzeit-Trainerintermezzo bei Betis Sevilla. Hiddink kommt im Februar, muss aber schon im Mai nach nur einem Sieg aus 13 Spielen wieder seinen Hut nehmen. Am Ende steigt Betis Sevilla ab.

1998 – 1999: Trainer bei Real Madrid. Gewinnt den Weltpokal mit Real Madrid, wird aber im Februar 1999 wegen schlechter Ergebnisse in der Primiera Division entlassen.

1994 – 1998: Nationaltrainer der Niederlande. Nach einer unglücklichen Niederlage im Viertelfinale der EM 1996 im Elfmeterschießen gegen Frankreich, zieht die Oranje bei der Fußball-WM 1998 mit schönem Angriffsfußball ins Halbfinale ein. Dort unterliegt das Team erneut im Elfmeterschießen – diesmal gegen Brasilien. Hiddink tritt anschließend von seinem Amt zurück.

1991 – 1993: Trainer beim FC Valencia. Zweimalige Teilnahme am UEFA-Cup.

1990/91: Trainer beim türkischen Verein Fenerbahce Istanbul.

1984 – 1990: Erst Co-Trainer, ab 1987 dann Cheftrainer beim PSV Eindhoven. Dreimal holländischer Meister, 1988 gewinnt PSV den Europapokal der Landesmeister.

1982 – 1984: Co-Trainer bei de Graafschap.

1981 – 1982: Spieler bei de Graafschap – zum dritten Mal.

1978 – 1981: Spieler bei NEC Nijmegen.

1976 – 1977: Fußballspieler in den USA, zunächst bei den Washington Diplomates, später bei San Jose Earthquakes.

1972 - 1976: 1972 kehrt er als Spieler zu de Graafschap zurück und spielt dort bis 1976.

1970 – 1972: Spieler beim PSV Eindhoven.

1967 – 1970: Spieler bei de Graafschap.

Freunde



Hiddink pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu seinen Spielern. In der russischen Nationalmannschaft setzt er vor allem auf Mannschaftskapitän Andrej Arschawin.

Roman Abramowitsch hat Hiddink mit einem lukrativen Millionenvertrag nach Russland gelockt. Zwischenzeitlich trainierte Hiddink dafür auch Abramowitschs Club Chelsea London.

Hiddink gründete die Guus Hiddink Foundation zur Förderung südkoreanischer Kinder. Der Organisation gehört auch Fußball-Legende Johan Cruyff an.

Feinde



Italienische Fußballfans hegten nach der umstrittenen Niederlage bei der WM 2002 gegen Südkorea Groll gegen Hiddink. Allerdings konnte sich Italien bereits gegen Hiddink revanchieren, indem bei der WM 2006 das von Hiddink trainierte Australien besiegt wurde – Italien wurde anschließend Weltmeister.

Skandale



Steuerhinterziehung. Hiddink hatte während seiner zweiten Zeit als Cheftrainer beim PSV Eindhoven angegeben, in Belgien zu wohnen. Dort müssen weniger Steuern als in den Niederlanden bezahlt werden. Doch die Steuerfahnder fanden heraus, dass Hiddink in Belgien nur einen Scheinwohnsitz hatte. Der Trainer wurde daraufhin zu sechs Monaten Bewährung und 45.000 Euro Strafe verurteilt.

Hiddink geriet wegen des Verdachts auf Spielmanipulation in die Schlagzeilen. Die Vorwürfe konnten aber nicht verifiziert werden.

Familie:



Hiddink hat fünf Brüder, sein Vater heißt Gerrit, seine Mutter Jo.

Hiddink lebt seit Jahren mit seiner aus dem Surinam stammenden Freundin Elisabeth zusammen. Formal ist er allerdings mit einer anderen Frau, Jene Beumkes, verheiratet, mit der er allerdings nur noch freundschaftliche Beziehungen aufrecht erhält. Aus der Ehe sind zwei Söhne, Michael und Mark, hervorgegangen.

Hobbys und Charakter



Hiddink ist bekennender Liebhaber von Rockmusik. Zudem interessiert er sich für Motorräder, besitzt eine eigene Harley Davidson. Nach russischen Medienberichten soll er gern Tschechow lesen.

Hiddink ist polyglott, spricht neben Holländisch auch fließend Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch, er kann sich gut auf Italienisch oder Portugiesisch verständigen und besitzt Grundkenntnisse in Koreanisch. Derzeit lernt er Russisch.

Hiddink gilt als konfliktscheu und anitautoritär.

Zitate



„Sie können sich gar nicht vorstellen, wie sehr ich Russland vermisst habe.“

„Fußball ist für jeden da“

„Jeder fängt normalerweise als Spieler an und wird dann Trainer. Ich habe das Gegenteil gemacht, und das könnte ein Grund für ein vollständigeres Verständnis von Fußball sein.“

„Ich beuge mich nicht der Macht, sondern der Intelligenz.“


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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)



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