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Kameramann Anatoli Kljan kam in der Nacht zum Montag ums Leben (Foto: TV)
Kameramann Anatoli Kljan kam in der Nacht zum Montag ums Leben (Foto: TV)
Montag, 30.06.2014

Erneut russischer Journalist in Ostukraine getötet

Moskau. In der Ostukraine ist ein russischer Kameramann ums Leben gekommen. Das Fernsehteam wurde bei einem Reportageeinsatz in Donezk trotz geltender Waffenruhe beschossen. Russlands Außenamt zeigt sich empört.

Der 68-jährige Kameramann Anatoli Kljan ist in der Nacht zum Montag in Donezk erschossen worden. Kljan arbeitete beim staatlichen russischen Fernsehsender „1. Kanal“. Augenzeugen nach ereignete sich der Vorfall in der Nähe eines ukrainischen Stützpunktes.

Zu früh gestoppt


Das Fernsehteam hatte eigenen Angaben nach versucht, dort die Übergabe von Wehrpflichtigen an ihre Verwandten zu filmen. Als Schüsse fielen, machte der Bus kehrt und stoppte einen halben Kilometer entfernt. Als die Journalisten dort ausstiegen wurden sie beschossen. Kljan filmte trotzdem weiter. „Er wurde tödlich am Bauch verwundet“, teilte der „1. Kanal“ auf seiner Webseite mit.

Bei Russland-Aktuell
• Russischer Journalist in Ostukraine getötet (17.06.2014)
• Waffenruhe in der Ukraine hält nicht (23.06.2014)
• Schuldspruch, aber kein Urteil im Politkowskaja-Prozess (21.05.2014)
• Sicherheitsorgane starten Offensive in Ostukraine (24.04.2014)
• Putin schließt Intervention in Ostukraine nicht aus (17.04.2014)
Kljan war seit 40 Jahren beim Fernsehen und galt als kriegserfahren. Er hatte in Jugoslawien, Afghanistan und im Irak gedreht. Neben dem Kameramann wurde auch der Busfahrer verletzt. Drei weitere russischen Fernsehteams wurden bei dem Angriff unter Beschuss genommen.

Das russische Außenministerium erklärte, der Vorfall zeige, dass die ukrainischen Sicherheitsorgane an einer Deeskalation in der Ostukraine nicht interessiert seien und den Waffenstillstand ignorierten.

Dritter toter russischer Journalist


Kljan ist bereits der dritte in der Ostukraine getötete russische Journalist: Mitte Juni waren bei Luhansk zwei Journalisten der staatlichen Rundfunkanstalt WGTRK beim Beschuss einer Straßensperre durch Mörsergranaten ums Leben gekommen: Korrespondent Igor Korneljuk und Tonregisseur Anton Woloschin.

Ende Mai wurde zudem der italienische Fotokorrespondent Andrea Rocchelli und sein russischer Dolmetscher Andrej Mironow bei einem Mörserbeschuss in Slawjansk getötet.

(ab/epd/.rufo)



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