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Sonntag, 19.08.2001
Motorradtour zum Baikal: Soweit die Räder tragenMoskau (rUFO/gim). Jürgen Grieschat war schon zum zweimal mit seiner BMW in der Schamanen-Republik Tuwa, am Baikalsee und im buddhistischen Kloster bei Ulan Ude. Doch was die 14 deutschen Motorradfans, für die rUFO und MOSKAU.ru auch ein Etappenziel war, diesmal auf der Tour erwartete, überraschte auch ihn. Dank russischem Internet wissen wirs.
Lieber Gisbert, ich sitze heute abend in Krasnojarsk in einem Internet-cafe und probiere Dich zu erreichen. Uns geht es fast ganz gut, es ist allerdings wie bei den 10 kleinen Negerlein:
Die Fahrt war eigentlich ganz toll, leider hatten wir einige unliebsame Vorfaelle: erst hatte Freund Martin auf dem Weg von Tjumen nach Omsk einen schweren Unfall - er hatte auf der Strasse ein Stueck Birke uebersehen und ist bei wohl deutlich ueber 80 km/h abgestiegen. Dank seiner guten Schutzkeidung ist ihm relativ wenig passiert, aber das Motorrad mussten wir auf dem Haenger mit nach Nowosibirsk nehmen, es ist Schrott.
Er ist im Moment noch zur Erholung mit Sabine Menschig dort zurueckgeblieben, wir werden sie am Mittwoch wohl in Irkutsk treffen.
Dann rutschte Claus nachts auf einer Treppenstufe aus und brach sich das Bein. Wir brachten ihn ins Krankenhaus, wie man uns dort sagte, wohl doppelter Bruch. Inwischen haben wir ihn ueber Nowosibirsk und Hannover nach Hause geflogen. Er ist dort besser im Krankenhaus aufgehoben. Wie wir durch einen Anruf erfahren haben, ist das Bein sogar dreimal gebrochen. Sein Motorrad nehmen wir mit nach Hause.
Als ich dann matschig und geschafft im Bett war, habe ich meine Tuer nicht ordentlich verriegelt und bei mir ist jemand eingestiegen und hat meine Fototasche mir einer Kamera, einigen Objektiven gestohlen und einiges vom Bargeld.
Das reicht, hat der Schamane in Tuwa gesagt, nun passiert nichts mehr. Mir reicht das auch, die Barthaare werden grauer! Polizei haben wir benachrichtgt usw.
Aber sonst geht es gut.
Lass es Dir gut gehen und denk daran, das ich den Kopf nicht haengen lasse.
Wir melden uns, bevor wir uns in den Zug nach Moskau setzen. Vorher rufe ich meine mail ab, wenn wir wieder ein Internet-cafe finden.
Unterwegs haben wir Peter Wolny und Martina getroffen, die - man glaubt es kaum - mit einem Uralgespann auf Weltreise gegangen sind.
Demnaechst mehr.
Liebe Gruesse
poka - tschuess
Juergen
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