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Unterhändler Roschal – Putins Wunderwaffe?
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Von André Ballin, Moskau. Die Eltern der gefangenen Schulkinder in Ossetien hoffen vor allem auf die Verhandlungskünste von Leonid Roschal. Der Kinderarzt hatte schon beim Geiseldrama im Moskauer Musical-Theater Nord-Ost die Verhandlungen mit den Kidnappern geführt und immerhin einen Teil der Gefangenen aus dem besetzten Theater geholt. Auch diesmal soll er verhandeln, denn die Geiselnahmen weisen fatale Ähnlichkeiten auf.
Damals wurden mehr als 700 Menschen von tschetschenischen Terroristen gefangen gehalten. Diesmal sind es über 300, davon etwa 130 Kinder. Die ersten Verhandlungen mit den Geiselnehmern von Beslan endeten ergebnislos. Die Kidnapper legten in der Nacht einfach den Hörer auf.
Dennoch hoffen die Behörden, dass der 71jährige Roschal zumindest die Freilassung der Kinder erreichen kann. Der Kinderarzt ist ein erfahrener Unterhändler und Katastrophenhelfer. Weltweit engagiert er sich für in Not geratene Kinder, ist Vorsitzender eines internationalen Kinderhilfsfonds. Seit dem Geiseldrama im Musical Nord-Ost gilt Roschal in Russland als Nationalheld, da er die Kidnapper damals übereden konnte, 15 Kinder frei zu lassen.
Darüber hinaus versorgte er die angeschlagenen Gefangenen ärztlich und gab Medikamente aus, obwohl die schwer bewaffneten Terroristen dies erst ablehnten.
Für die Kidnapper der Mittelschule in der ossetischen Stadt Beslan ist Leonid Roschal eine der vier Personen, mit denen sie überhaupt sprechen wollen. Die anderen drei, Putins Tschetschenien-Berater Aslanbek Aslachanow, Nordossetiens Präsident Alexander Dsasochow und Inguschetiens Präsident Murat Sjasikow sind hochrangige regionale Politiker.
Roschals Einfluss dagegen beschränkt sich auf seinen guten Ruf. Mit welchen Verhandlungsvollmachten der Arzt ausgestattet wurde, ist nicht bekannt. Die Geiselnehmer wissen aber, dass Roschal weder seine Position noch politische Erfolge wichtig sind, sondern einzig das Leben der Geiseln.
Der Katastrophenhelfer versorgte schon in Tschetschenien, auf dem Balkan oder in Israel verletzte Kinder. In Ägypten und Japan rettete er Erdbebenopfer.
Als er jedoch im April letzten Jahres irakische Kinder aus einem Bagdader Krankenhaus evakuieren wollte, scheiterte er am Widerstand der Amerikaner, die sich weigerten, die Luftangriffe einzustellen. So kam der „grüne Korridor“, über den ein Konvoi die Kinder über die Grenze bringen sollte, nicht zustande. Ein Scheitern seiner Mission dieses Mal will sich niemand vorstellen.
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