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Die Ukraine hat gewählt (Foto: www.newsru.com) |
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Montag, 01.11.2004
Stichwahl in der Ukraine notwendigMoskau. Am 21. November wird eine Stichwahl entscheiden, wer neuer Präsident der Ukraine wird. Beim zur Schicksalsabstimmung stilisierten ersten Wahlgang am Sonntag konnte keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Am besten schnitt offenbar Premierminister Viktor Janukowitsch ab. Beobachter kritisierten erhebliche Unregelmäßigkeiten.
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Für Janukowitsch stimmten nach Auszählung von 78 Prozent aller Wahlzettel 42,2 Prozent der Ukrainer. Der ärgste Herausforderer des prorussischen Ministerpräsidenten, Viktor Juschtschenko, kam demnach auf 37,15 Prozent. Die beiden linksgerichteten Kandidaten Alexander Moros und Pjotr Simonenko landeten bei zwischen fünf und sechs Prozent der Stimmen. Bereits vorab galt eine Stichwahl zwischen Janukowitsch, dem Wunschkandidaten von Amtsinhaber Leonid Kutschma und der russischen Führung, und Juschtschenko, dem Favouriten des Westens, als wahrscheinlich.
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Wie erwartet konnte Janukowitsch vor allem im mehrheitlich russischsprachigen Osten des 50-Millionen-Einwohner-Staates punkten. Die Hochburgen von Juschtschenko liegen im Westen der Ukraine. Überraschend deutlich konnte er den Ministerpräsidenten auch in der Hauptstadt Kiew mit 60 zu 14 Prozent schlagen.
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Anhänger Juschtschenkos zweifelten die offiziellen Angaben dagegen nach der Auswertung von Berichten der eigenen Wahlbeobachter stark an. Der Chef des Juschtschenko-Wahlstabs Alexander Sintschenko erklärte, für den Oppositionsführer hätten in Wahrheit knapp über 50 Prozent, für Janukowitsch dagegen nur etwa 30. Die ukrainische Führung plane eine Fälschung der Wahlergebnisse und spiele „mit dem Feuer“, warnte er.
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Das Juschtschenko-Lager meldete dagegen Wahlfälschung aus dem Westen der Ukraine. Von dort sei eine verdächtig hohe Wahlbeteiligung gemeldet worden, obwohl gerade aus dieser Region wegen der hohen Arbeitslosigkeit eine riesige Anzahl von Einwohnern als Gastarbeiter abgewandert sei. Auch russische Wahlbeobachter meldeten erhebliche Unregelmäßigkeiten aus den westlichen Regionen des Landes.
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(kp/.rufo)
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