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Michaels-Schloss (foto: ld/.rufo)
Michaels-Schloss (foto: ld/.rufo)

Michaels-Schloss

Zar Paul I. hatte Angst vor seinen politischen Gegnern, er fürchtete sogar um sein Leben. Deshalb ließ er sich ein Schloss bauen, das eher einer trotzigen Burg gleicht als einer schicken Zarenresidenz. Wassergräben, Ziehbrücken und viel Wachpersonal sollten das Leben des Zaren schützen. Es nützte nichts: Im März 1801, kurz nach der Fertigstellung des Bauwerks, wurde Paul I. in seinem neuen Daheim ermordet. Heute ist das Michaels-Schloss ein Teil des Russischen Museums.

Einen Besuch ist es wert – zumindest eine Betrachtung von außen. Denn im Innern findet man nur mäßig interessante Dauer- sowie Wechselausstellungen.

Das nach dem Erzengel Michael benannte Michaels-Schloss brachte seinem Erbauer kein Glück: Nur wenige Monate nachdem Zar Paul I. in sein neues, vermeintlich sicheres Zuhause eingezogen war, wurde er von adligen Verschwörern umgebracht. Dabei hatten die Architekten Wassili Baschenow and Vincenzo Brenna auf Wunsch des Ermordeten alles getan, um das die neue Zarenresidenz sicher zu machen. Von vier Seiten war das Michaels-Schloss damals von Wasser umgeben - von der Fontanka, von der Mojka und von zwei nur noch fragmentarisch erhaltenen Kanälen. Zugbrücken sicherten den Zugang. Auch heute noch gleicht das imposante Gebäude viel eher einer mittelalterlichen Burg als einem Zarenschloss vom Beginn des 18. Jahrhunderts. Doch trotzdem fehlt es dem viereckigen Bau mit seinem achteckigen Innenhof nicht an einer gewissen Eleganz. In vielen anderen europäischen Städten wäre das Michaels-Schloss zweifellos eines der herausragendsten Gebäude – im mit Architekturdenkmälern gesegneten St. Petersburg spielt es „nur“ in der zweiten Liga.

Nach dem Tod Pavels. I. zog die Zarenfamilie wieder in den Winterpalast um. Das Michaels-Schloss stand über 20 Jahre leer und beherbergte dann lange Zeit eine Ingenieurs-Schule, daher hat es auch seinen zweiten Namen „Ingenieurs-Schloss“. Seit 1994 ist es eine Filiale des Russischen Museums. Zum 300-jährigen Stadtjubiläum wurde es gründlich renoviert.

Die Koordinaten
Adresse: Sadowaja 2
nächste Metro: Gostiny Dwor/Newski Prospekt
Geöffnet: Mi bis Sa 10 bis 17 Uhr, Mo 10 bis 16 Uhr; Di geschlossen
Allerdings ist nur ein kleiner Teil des Schlosses Besuchern zugänglich. Gezeigt werden ein Modell des Schlosses, ein riesiges 360-Grad-Panoramafoto vom Dach des Gebäudes sowie zwei relativ kleine Dauerausstellungen. Die eine zeigt russische Kopien italienischer Renaissance-Meister (allen voran von Raffael), die andere eine Sammlung von russischer Portrait-Kunst sowie Bilder des Michaels-Schlosses aus dem 19. Jahrhundert (diese war zur Zeit unseres Besuches allerdings geschlossen.). Zudem gibt es hier größere Wechselausstellungen – im Jubiläumsjahr zum Beispiel eine mit dem Titel «Franzosen in St. Petersburg».
(dan/.rufo)


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