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Marmorpalais/foto:Deeg
Marmorpalais/foto:Deeg

Marmorpalais

Wie viele Petersburger Paläste, hat das Marmorpalais am Ufer der Newa eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Die heutige Filiale des Russischen Museums war ursprünglich ein Geschenk der Zarin Katharina II. für ihren Favoriten Grigori Orlow gewesen, der die Vollendung der großzügigen Gabe jedoch nicht mehr erlebte. Das 1768-1785 von Antonio Rinaldi im klassizistischen Stil erbaute Schloss wurde mit 32 Sorten Marmor, Granit, Bronze und viel Gold ausgestattet und war bis zur Revolution im Besitz der Familie Romanow.

Die Koordinaten
Adresse: Millionnaja ul. 5/2
Nächste Metro: Newski Prospekt/Gostinyj Dwor
Öffnungszeiten: 10.00 – 18.00, Mo. bis 16.00
Ruhetag: Dienstag
Telefon.: 3129196
Eintritt: ca. 5 Dollar
Die sonst eher groben Bolschewiki bewiesen stets einen guten Geschmack, wenn es um die Wahl ihrer Residenzen ging. So nimmt es nicht Wunder, dass 1937 im Marmorpalais das Leningrader Leninmuseum seine Tore öffnete – der Führer des Weltproletariats hatte sich ein solches hochherrschaftliches Ambiente wohl verdient. Im Innenhof wurde der Panzerwagen aufgestellt, von dem Lenin im April 1917 vor dem Finnländischen Bahnhof eine flammende Rede an das revolutionäre Volk gehalten hatte. Bis 1991 hielt dieser makabre Zauber an, dann wurde Lenin aus dem Palast hinausbefördert, der Panzerwagen musste hingegen sein Exil im Artillerie-Museum antreten.

Heute begrüßt den Besucher am Eingang in das Palais ein klobiges Reiterdenkmal für Zar Alexander III. („der dicke Zar auf seinem dicken Pferd“), das wiederum 1994 aus seinem jahrzehntelangen Exil im Hof des Russischen Museums entlassen wurde. So ändern sich die Zeiten.


• Webseite des Russischen Museums (russ./engl.)
• Unterseite des Marmorpalais (russ.)

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Im Marmorpalais hat das Russische Museum das „Museum Ludwig“ untergebracht – eine Schenkung aus den Kollektionen des deutschen Sammlerehepaars. Hier werden Sonderausstellungen moderner russischer und ausländischer Künstler veranstaltet. Ständig zu sehen ist die Ausstellung „Ausländische Künstler in Russland im 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts“. (sb/rUFO)




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