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Ermitage/foto: Deeg
Ermitage/foto: Deeg

Ermitage

Die „Staatliche Ermitage" ist in jeder Beziehung ein Museum der Superlative: Sie besitzt über drei Millionen Ausstellungsgegenstände der Kunst von der Urzeit bis in unsere Tage - und das verteilt auf ca. eintausend Räume in sieben erstklassigen Palästen. Allein bei der Aufzählung nur einiger der hier ausgestellten Maler ergreift den Besucher Schwindel: Dürer, da Vinci, Tizian, Rembrandt, Cezanne, Monet, van Gogh, Picasso ...­ Aber nicht nur Gemälde hat die Ermitage zu bieten: Graphik, antike Statuen und Gemmen, Münzen, skythische Goldgehänge und vieles andere mehr verbirgt sich hinter den barocken und klassizistischen Fassaden an der Newa, die auch ohne ihren kostbaren Inhalt schon Meisterwerke der Baukunst darstellen.

Die Koordinaten
Adresse: Schlossplatz/Dworzowaja nab. 34
Nächste Metro: Newski Pr./Gostiny Dwor
Geöffnet: 10.30 - 18.00, So bis 17.00
Ruhetag: Montag
Tel.: 1109625 (automatische Ansage), 3113465
Eintritt: ca. 12 $
freier Eintritt für Studenten (Studentenausweis nicht vergessen!) und für alle Besucher am ersten Do. jedes Monats
Würde der Besucher vor jedem Werk auch nur wenige Sekunden verweilen, bräuchte er an die siebzig Jahre, um sich alles anzusehen. Aber keine Angst: Mit ein bisschen Gefühl fürs Maß und den klaren Blick für die Selektion verwandelt sich das zweitgrößte Museum der Welt von einer unlösbaren Aufgabe in einen Kunstgenuss allererster Güte.

Katharina II., ihre "Einsiedelei" und die Mäuse

Schon Peter I. hatte Kunst gesammelt, doch erst Katharina II. verlieh dieser privaten Leidenschaft eine höchst professionelle Note. Nach der damals herrschenden französischen Mode schuf sie sich zunächst in ihrer Residenz, dem Winterpalast, eine „Eremitage" (also eine Einsiedelei), wo sie ungestört dem Kunstgenuss frönen und sich im Kreise ausgewählter Gäste von den anstrengenden Staatsgeschäften erholen konnte. Hierher wurden auch die ersten, 1764 bei dem Berliner Kaufmann Johann Gotzkowsky erstandenen 225 Gemälde gebracht. Diesem Umstand verdankt die Ermitage ihren (heute offiziell jährlich am 8. Dezember begangenen) Geburtstag. In der Folgezeit wuchs die Sammlung rasant an und es entstand die Kleine Ermitage, dann die Alte Ermitage. Schließlich ließ Nikolaus I. nach dem Entwurf des berühmten deutschen Architekten Leo von Klenze in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Neuen Ermitage das erste von vornherein als Museum konzipierte Gebäude errichten. Spätestens mit der Eröffnung dieses öffentlichen Kaiserlichen Museums im Februar 1852 war es vorbei mit einem Umstand, den Katharina II. so bedauert hatte: „Nur die Mäuse und ich ergötzen uns an all diesen Herrlichkeiten."

Die Ermitage wächst und gedeiht

Lang, lang ist das her, und heute ist die Ermitage das am meisten frequentierte Museum nicht nur in Petersburg, sondern in ganz Russland. 2001 fanden mehr als 2,4 Millionen Besucher den Weg über die ausladende, gold- und marmorbeladene Jordan-Treppe des Winterpalastes in das weltberühmte Museum. Inzwischen hat die Ermitage den Sprung aus den traditionell von ihr belegten Gebäuden des Winterpalastes, der Kleinen, der Großen und der Neuen Ermitage und des Ermitage-Theaters über den Schlossplatz in den Ostflügel des Generalstabsgebäudes unternommen. Dort wird momentan eifrig restauriert; einige Ausstellungsräume und das neue Ermitage-Restaurant sind aber schon zugänglich.

Ein paar Tipps für den Umgang mit der Ermitage

Der an solche Dimensionen nicht gewöhnte Besucher sei gewarnt: Übernehmen Sie sich nicht! Wenn Sie nicht sehr viel Zeit haben und sich lediglich einen Überblick verschaffen wollen, konzentrieren Sie sich auf die Galasäle des Winterpalastes mit ihrer prunkvollen Ausstattung und besuchen Sie die Highlights der Ausstellung wie etwa die Madonnen des Leonardo da Vinci, Rembrandts Gemälde oder die erst vor wenigen Jahren aus dem Dunkel der Geheimmagazine ans Licht geholten Meisterwerke des französischen Impressionismus aus deutschen Privatsammlungen: Nach dem Zweiten Weltkrieg waren sie als „Beutekunst" in die Ermitage gekommen.


Im Internet
• Homepage der Ermitage (russ./engl.)

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Wenn Sie ein bestimmtes Ziel haben (etwa den Ägyptischen Saal oder die Griechische Antike), gehen sie schnurstracks darauf zu und achten Sie darauf, sich nicht zu verlaufen. Das kann Ihnen an jeder Ecke passieren - auch erfahrene Ermitage-Gänger kommen nicht umhin, dann und wann auf die stets höfliche und engagierte Hilfe der Museumswärterinnen zurückzugreifen. Oder machen Sie es andersherum: Nehmen Sie sich einen ganzen Tag Zeit und lassen Sie sich treiben, trinken Sie zwischendurch mal einen Kaffee (in der inzwischen angenehm aufgefrischten Cafeteria im Erdgeschoss) und genießen Sie den atemberaubenden Blick auf die von hier noch breiter erscheinende Newa oder das wunderschöne, geschwungene Panorama des Schlossplatzes.(sb/rufo)


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