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| 02-11-2004 KGD News |
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Kaliningrad: Deutsches Konsulat ins Schloss?
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 Kaliningrad. Das deutsche Generalkonsulat in Kaliningrad muss weiterhin provisorisch im Hotel „Albertina“ residieren. Was bei der feierlichen Eröffnung im Februar 2004 noch als kurzfristige Übergangslösung gedacht war, entwickelt sich zum unfreiwilligen Dauerzustand. Seit mittlerweile neun Monaten dienen dem Generalkonsul Cornelius Sommer und seinen Mitarbeitern einige Hotelzimmer als Arbeitsräume.
Das Provisorium aber hindert die Konsularbeamten daran, sich ihrer eigentlichen Aufgabe zu widmen: Schengen-Visa an die Kaliningrader Bevölkerung auszugeben.
Keiner ist Schuld
Allerdings will auf russischer Seite niemand verantwortlich dafür sein, dass es den Deutschen immer noch an passenden Räumlichkeiten mangelt. Erst beschuldigten sich die Kaliningrader Gebietsverwaltung und das russische Außenministerium gegenseitig, die dauerhafte Einrichtung eines deutschen Konsulats zu verhindern.
In einer Ende September verbreiteten öffentlichen Erklärung machte das russische Außenministerium dann den schwierigen Immobilienmarkt in Kaliningrad für die Misere verantwortlich. Es mangele einfach an Büroräumen, die den Anforderungen einer ausländischen Vertretung genügen würden, hieß es nun.
Eine Begründung, die für die Deutschen schwer nachzuvollziehen war, hatten sie doch bereits mit der Suche nach einer passenden Immobilie begonnen und auch mehrere in Frage kommende Gebäude gefunden. Doch keines wurde von der Kaliningrader Gebietsverwaltung genehmigt. Über Gründe erfuhren die Deutschen nichts.
Ins nächste Hotel...
Während ihre eigenen Vorschläge abgelehnt wurden, erwiesen sich die wenigen Angebote der russischen Seite als unpassend. Diese bot den Deutschen unter anderem einen Umzug ins Hotel „Moskau“ an. Doch die Deutschen lehnten ab: „Zu klein, zu schlechter Zustand und keine Gewährleistung der Sicherheit“ sagte Konsul Sommer zu russland-aktuell.RU.
...ins Mittelalterschloß?
Auch Oleg Schlyk, ehemaliger Vizegouverneur des Kaliningrader Gebietes und jetziger Mitarbeiter der Bezirksverwaltung von Bagrationowsk (ehemals Preußisch-Eylau), bot seine Hilfe an. Er lud die Deutschen ein, ihr Konsulat in seinem Bezirk einzurichten. Ein mittelalterliches Schloß nahe der polnischen Grenze böte ausreichend Platz für die Visaausgabe, und die Straßen nach Kaliningrad seien auch in gutem Zustand, argumentierte er.
...oder an die Ostseeküste?
Weitere Offerten erreichten den Konsul aus den Ostseebadeorten Selenogradsk und Swetlogorsk. Generalkonsul Sommer lehnte alle höflich ab: „Die sind gut gemeint, aber das nützt nichts, wir müssen doch Rücksicht auf unsere Kundschaft nehmen, die vor allem in Kaliningrad wohnt“. So muss er weiter auf ein passendes Gebäude in der Gebietshauptstadt hoffen. Die Chance auf einen baldigen Umzug schätzt er mittlerweile jedoch minimal ein: „Da müssen Sie in Moskau nachfragen, hier herrscht zur Zeit Sendepause.“ (jm/.rufo)
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