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Donnerstag, 28.02.2003

28.02.2003 Wirtschaft & Geld

Gref-Plan: Russlands Abhängigkeit vom Ölpreis verringern

Von Katja Tichomirowa, Moskau. Im Irak riecht es nach Krieg, in Venezuela nach Revolution und in Russland nach Geld, schrieb das russische Wochenmagazin Schurnal dieser Tage. Tatsächlich ist die Kriegsgefahr im Irak und die instabile politische Situation in Venezuela für die russische Erdölindustie ein Glücksfall: Das Öl wird knapp, der Preis pro Barrel steigt und mit ihm die Nachfrage nach den russischen Resourcen. Die Energiekonzerne Russlands verdienen gut in diesen Tagen, so gut, dass die russische Regierung erstmals öffentlich darüber nachsinnt, wie sie sich den Geldsegen der Energie-Multis nutzbar machen kann.

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28.02.2003 Wirtschaft & Geld

Mit 30 Milliarden Dollar das Land geschmiert

Moskau. Durschnittlich 250 Rubel pro Kopf und Monat bezahlen die Russen im Gegenzug für Gefälligkeiten oder Amtshandlungen, die ihnen eigentlich von Gesetzes wegen eh zustehen. Mit einer geschätzten Gesamtsumme von drei Milliarden Dollar jährlich hat die Alltagskorruption in Russland weiter zugenommen. Den Hauptanteil am russischen Tango korrupti trugen 2002 aber dennoch wieder die Geschäftsleute: Insgesamt flossen im vergangenen Jahr 30 Milliarden Dollar Schmiergeld.

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Gasprom-Konzernzentrale (Foto: Gasprom AG)

28.02.2003 Wirtschaft & Geld

Gasprom in den Gipfel des Energie-Olymp aufgestiegen

Moskau. Der russische Gaskonzern Gasprom ist einem Rating der amerikanischen Agentur Platt´s zufolge zum sechstgrößten Energieversorger der Welt aufgestiegen. Damit hat das Unternehmen solche Großkonzerne wie BP und Shevron Texaco Corp. überholt. Im vergangenen Jahr hatte der Gasriese noch auf dem zehnten Platz gelegen.

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28.02.2003 Panorama

Jelena Bonner gegen Sacharow-Denkmal

St. Petersburg. Auf den ersten Blick sieht das Verhalten der Witwe des berühmten Bürgerrechtlers Andrej Sacharow paradox aus. Da will die Moskauer Stadtregierung dem unermüdlichen Kämpfer für Demokratie und Rechtsstaat ein Denkmal setzen und Bonner ist nicht nur einfach dagegen, sondern verschickt auch noch Briefe mit der Aufforderung, keinen Rubel, keine Kopeke für diese Aktion zu spenden, die ihrer Meinung nach nur ein weiteres Mal die Profilierungssucht der Moskauer Beamtenelite schürt.

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28.02.2003 Meinung & Analyse

1953. Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Moskau. Im Ausstellungssaal der Föderalen Archive wird heute eine Schau eröffnet, die den letzten Lebensjahren des Sowjetdiktators Joseph Stalin gewidmet ist. Von Stalins 70. Geburtstag im Jahre 1949 bis hin zur Entfernung seiner einbalsamierten Leiche aus dem Mausoleum 1961 spannt sich der Bogen. Besonderes Augenmerk fällt auf die Umstände der Trauerfeier für den Sowjetführer, dessen Todestag sich am 5. März 2003 zum 50. Male jährt. Nach Moskau streben indessen eine Menge Altstalinisten, um dem Diktator die Ehre zu erweisen. Womit sie den Ausstellungsmachern Kopf- und Bauchschmerzen bereiten.

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28.02.2003 Politik

Beziehungspflege beim Petersburger Dialog

Moskau/Berlin. Zum dritten Mal werden sich in diesem Jahr Vertreter der deutschen und russischen Zivilgesellschaft zum Petersburger Dialog treffen, teilt das deutsche Sekretariat des "Petersburger Dialoges" mit. Der Dialog steht unter der Schirmherrschaft und Beteiligung des russischen Präsidenten Wladimir Putin und des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Das diesjährige Treffen steht unter dem Titel: Deutschland und Russland in Europa.

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28.02.2003 Panorama

Forbes entdeckt in Russland 17 Milliardäre

St. Petersburg. Im Jahre 2002 zählte Forbes lediglich sieben Geldgiganten dieser Art in Russland, womit der weltweit größte Aufwärtstrend zu verzeichnen wäre. Reichster Russe ist nach wie vor Michail Chodorowski, der Chef des Ölkonzerns JUKOS. Mit acht Milliarden Dollar Vermögen rangiert er weltweit auf Platz 26. Im letzten Jahr hatte er nur schlappe 3,7 Milliarden zu Buche geführt. Auf dem zweiten Platz steht der Unternehmer und Gouverneur von Tschukotka, Roman Abramowitsch. Mit seinen 5, 7 Milliarden Dollar ist er in der Weltliste die Nummer 49.

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28.02.2003 Politik

Russland kündigt erneut Veto gegen Irak-Krieg an

Moskau. Russland wird sein Veto gegen einen UNO-Resolutionsentwurf einlegen, der einem Feldzug gegen Bagdad grünes Licht geben würde, kündigte Aussenminister Igor Iwanow in Peking an. Es gebe alle nötigen Vorraussetzungen für eine friedliche Lösung. Russland werde von seinem Veto-Recht sehr verantwortungsbewusst und im Interesse der Weltsicherheit Gebrauch machen. Ausserdem unterstrich der Moskauer Diplomat aber, dass Russland immer für die Einheit des UNO-Sicherheitsrates eintrete. Es bleibt aber bei der Veto-Allianz von Peking bis Paris. (mig/rUFO)

28.02.2003 Reportagen

Beim Chef der reinen Mädchen

Von Katja Tichomirowa, Moskau. Sie geben sich alle sehr cool hier: die Sekretärin, die Übersetzerin, der Toningenieur und wer sich sonst noch herumtreibt im Büro von Iwan Schapowalow, des Managers der russischen Popgruppe t.A.T.u. Der Chef ist noch nicht da. Iwan kommt in einer Stunde, vielleicht, sagt die Sekretärin. Davon, dass er jetzt und hier zu einem Interview verabredet ist, ist ihr nichts bekannt. Mit ihren sorgfältig zerzausten Löckchen sieht sie aus wie eine Kopie von Lena Katina, einem der beiden Mädchen von t.A.T.u. Wie sie entschuldigend die Schultern zuckt, die Augenlider senkt: die reine Unschuld. <<< ...und so funktioniert es >>>

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