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Museum der Arktis und Antarktis |
Eine flatternde rote Fahne mit Hammer und Sichel, dem eisigen Wind der Arktis oder Antarktis trotzend schon diese Vorstellung ließ die Herzen der sowjetischen Führung einst höher schlagen. Die beiden Erdpole sollten aus wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Gründen erforscht werden und eine Prise Propaganda war auch dabei. So bilden die sowjetischen Polarexpeditionen den thematischen Schwerpunkt des einzigen Museums für Polarforschung weltweit. |
Die Koordinaten |
Adresse: Uliza Marata 24a
Nächste Metro: Majakowskaja/Plotschschad Wosstanija
Geöffnet: 10.00 18.00, Einlass bis 17.00
Ruhetag: Montag, Dienstag, letzter Samstag des Monats
Eintritt: ca. 1,5 $, jeden 3. Samstag des Monats frei
Telefon: 3112549
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Das im Jahr 1937 eröffnete Museum ist im imposanten Bau der Nikolauskirche untergebracht. Bis zu seiner Schließung durch die Sowjets war das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute Gotteshaus das Zentrum einer großen orthodoxen Altgläubigen-Gemeinde. Eine winzige, separat stehende Kapelle, die man bis in die 90er Jahre als Lager missbrauchte, wurde 1996 restauriert. Seit dem Ende der Sowjetzeit versuchen wir, unsere Kirche zurückzubekommen. Doch nur diese kleine Kapelle hat man uns gegeben, und das auch erst nach langem Hin und Her, erzählt eine Frau verbittert.
Die Ausstellungsräume zur Arktis beschäftigen sich hauptsächlich mit der sowjetischen Erforschung der Meere und Eiswüsten nördlich des russischen Festlands. Beispielsweise ist das Orginalzelt des Expeditionsunternehmens Nordpol 1 (1937-38) ausgestellt. Bei bis zu minus 50 Grad Kälte verbrachten die sowjetischen Forscher damals 274 Tage auf einer treibenden Eisscholle. Einen bedeutenden Teil der Ausstellung nimmt die Tierwelt des hohen Nordens ein. Die wenigen dickfelligen Bewohner des ewigen Eises, wie Polarfuchs, Walross, Eisbär oder Schneehase sitzen geduldig in ihren Vitrinen und harren der Besucher. So interessant und aufschlussreich die fast 75.000 Exponate des Museums auch sind, unter dem stuckverzierten Deckengewölbe des ehemaligen Sakralbaus geben sie ein recht bizarres Bild ab.
Im Internet |
Homepage des Museums
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Unterhalb der Kuppel der früheren Kirche befindet sich der erheblich kleinere Raum über die Antarktis. Mit Ausnahme von ein paar wenigen Wissenschaftlern wohnt auf dem riesigen Kontinent keine Menschenseele. Wahrscheinlich wurde die bis zu 5000 Meter dicke Eismasse des Südpols von dem russischen Seefahrer Fabian von Bellingshausen (1778-1852) entdeckt. Seiner legendären Erkundungsfahrt zwischen 1819 und 1821 widmet der Saal jedoch verhältnismäßig wenig Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt steht die erste sowjetische Forschungsstation in der Antarktis namens Mirny. Sie wurde 1957 im Rahmen einer internationalen Initiative zur Erkundung des Südpols errichtet und ist auch heute noch in Benutzung. Zahlreiche Fotos erzählen von den harten Bedingungen unter denen die Wissenschaftler dort, rund 14.000 Kilometer von der Heimat entfernt, arbeiten. (hw/rUFO)
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