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Der heutige Abend entscheidet über das Schicksal von Nationaltrainer Georgi Jarzew. Foto: www.rtr-sport.ru |
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Fußball: Heute steigt das SchicksalsspielSt. Petersburg. Am heutigen Mittwoch treffen im letzten WM-Ausscheidungsspiel dieses Jahres die Nationalelfs von Russland und Estland aufeinander. Für Russland wird dieses Spiel Antwort auf gleich drei brennende Fragen geben: Gibt es noch eine Chance auf die Qualifikation zur WM 2006, bleibt Georgi Jarzew Nationaltrainer und hält sich der Präsident des Fußball-Verbandes Wjatscheslaw Koloskow weiter in seinem Sessel?
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Sollten die Russen dieses Spiel gegen die bis jetzt immer als leicht zu nehmender Gegner eingeschätzten Esten verlieren, könnten die drei gestellten Fragen alle mit nein beantwortet werden. Russland wäre alle Chancen los, 2006 in Deutschland mitzumischen, Jarzew müsste seinen Hut nehmen und Koloskow allein der Anständigkeit halber seinen Platz räumen.
Bei so vielen Begleiterscheinungen rückt das eigentliche Spiel fast in den Hintergrund. Dabei wird es auch einfach fußballerisch interessant sein zu sehen, wie sich die Russen nach der vernichtenden Niederlage gegen Portugal Mitte Oktober (1:7) auf dem Platz zeigen werden.
Da Keeper Nr. 1 Sergej Owtschinnikow sich erneut krank gemeldet hat, muss wohl wieder Zenits Haupttorwart Wjatscheslaw Malafejew zwischen die Pfosten. Für ihn wird das eine harte Probe, denn gerade er musste die sieben Bälle in Lissabon aus dem Netz fischen.
Jarzew und Koloskow hängen am seidenen Faden
Nationaltrainer Jarzew hielt sich nach dem portugiesischen Debakel wochenlang im Hintergrund und kam erst kurz vor dem heutigen Spiel wieder an die Öffentlichkeit. Mit Verbandschef Koloskow war abgemacht worden: Verliert die Elf gegen Estland, tritt Jarzew zurück. Kommt es zu einem Unentschieden, muss die Frage neu diskutiert werden. Bei Sieg ist der Posten erst einmal gesichert. Gerüchten zufolge ist Jarzews Verhältnis zur Mannschaft aber inzwischen so geschädigt, dass ein Weitermachen auch bei Sieg kaum möglich ist.
Auch Koloskows weiteres Schicksal ist unbestimmt. Der seit Jahren von vielen sehr hart kritisierte Fußball-Verbandschef, der seinen Posten schon knapp zwei Jahrzehnte inne hat, war unlängst vom Haupt-Sportbeamten des Landes Wjatscheslaw Fetissow zum Rücktritt aufgefordert worden, um den Weg für eine grundlegende Reform im russischen Fußball frei zu machen. Koloskow hat allerdings starke Rückendeckung bei UEFA wie FIFA und denkt nicht daran, sich dem Druck von oben zu beugen. Eine Niederlage heute Abend könnte seine Position aber erheblich schwächen.
Der Anpfiff im Stadion „Kuban“ in Krasnodar erfolgt um 19 Uhr Moskauer Zeit. Das Spiel wird live vom Ersten Kanal übertragen. (sb/.rufo)
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