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Verfolgungsjagd in der Barentssee. (Foto: Vesti)
Verfolgungsjagd in der Barentssee. (Foto: Vesti)
Dienstag, 18.10.2005

Verfolgungsjagd in der Barentssee

Moskau. Seit Samstag liefert sich der Kapitän eines russischen Trawlers vor Spitzbergen eine Verfolgungsjagd mit dem norwegischen Küstenschutz. Auch russische Grenzer konnten das Schiff nicht stoppen.


Er werde von norwegischen Patrouillenbooten verfolgt, die schon die Schutzhüllen von ihren Geschützen entfernt hätten. Auch Brandbomben seien schon auf sein Schiff gefallen, teilte der Kapitän des russischen Trawlers „Elektron“ am Dienstag Morgen in einem Gespräch mit einem Murmansker Radiosender mit.

Alles nur Schein

Alles nicht wahr, dementierte der dem russischen Geheimdienst unterstehende Grenzschutz in Murmansk die Aussagen des Kapitäns. Der norwegische Küstenschutz hätte lediglich Leuchtraketen abgeschossen, um das Schiff zum Anhalten aufzufordern. Eine international gängige Praxis, wie ein Sprecher unterstrich.

Verletzung der Fischfangrechte

Die „Elektron“ war am vergangenen Samstag vom norwegischen Küstenschutz in der Barentssee vor Spitzbergen aufgebracht worden. Wegen des Vorwurfs, in den Fischbeständen der norwegischen Wirtschaftszone - die von Russland nicht anerkannt wird - zu räubern, wurde die „Elektron“ zu weiteren Untersuchungen in Richtung des Hafens von Tromsö eskortiert.

Der russische Trawler folgte dieser Aufforderung zunächst, änderte jedoch unterwegs plötzlich den Kurs und entfernte sich mit voller Kraft in Richtung Murmansk. Unfreiwillig mit auf die Reise gingen zwei an Bord befindliche norwegische Inspektoren, die den Vorfall untersuchen sollten. Norwegische Patrouillenbooten nahmen daraufhin die Verfolgung auf.

Wie der Grenzschutz in Murmansk derweilen mitteilte, habe der russische Küstenschutz gleich nach Bekanntwerden des Vorkommnisses Kontakt zu den norwegischen Kollegen aufgenommen. Das norwegische Verteidigungsministerium hätte ausdrücklich versichert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation auf friedlichem Wege zu lösen.

Um den actionwütigen Kapitän endlich zu stoppen, soll am Dienstag ein Boot des russischen Küstenschutzes in Richtung der „Elektron“ auslaufen. Die „Twer“ soll die beiden norwegischen Inspektoren aufnehmen und danach die widerspenstige „Elektron“ in den Hafen von Murmansk zu weiteren Untersuchungen eskortieren. Wann genau das sein wird, konnte der FSB-Sprecher jedoch nicht sagen: In der Region tobt ein Sturm, der gegenwärtig an Stärke zunimmt.

(jm/rufo)



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