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Sonntag, 01.01.2006

Ukraine zweigt Transitgas für Europa für sich ab

Die Ukraine hat am Neujahrstag bereits begonnen, Transitgas für Europa für den Eigenbedarf abzuzweigen, erklärt Gazprom-Sprecher Sergej Kuprianow. Zunächst sei noch unklar, wo und wieviel, am Neujahrsdienstag werde Gasprom aber bereits Beweise und Zahlen vorlegen.


Gasprom liefert bis zur ukrainischen Grenze soviel, wie europäische Abnehmer brauchen. An der Grenze zu Ungarn kam am Neujahrsnachmittag aber bereits weniger als die garantierte Liefermenge an.

Kurpianow spricht von Diebstahl durch die Ukraine. Die Ukraine sei von Anfang an auf Konfrontationskurs gegangen. Auch am Silvesterabend habe es keinen Kompromiss gegeben. Vielmehr habe der ukrainische Gaskonzern Naftogas in einem Fax vorgeschlagen, im ersten Quartal 2006 weiterhin Gas zum Billigtarif von etwa 50 Dollar für 1.000 Kubikmeter Gas zu beziehen. Über die Lieferbedingungen ab dem zweiten Quartal müsse man noch verhandeln. Dies sei völlig unakzeptabel, sagt Kuprianow.

Gazprom verlangt von der Ukraine dieselben Preise wie von Europa und den Nachbarstaaten – nur Weissrussland wird bevorzugt, weil Weißrussland im Tausch für Billiggas die Grundstücke für die Europa-Jamal-Gaspipeline für 49 Jahre an Gasprom verpachtet.

Gasprom hat der Ukraine angeboten, für den Transit von 1.000 Kubikmeter Gas pro 100 km jeweils 2,60 Dollar zu bezahlen. Pro Jahr gehen etwa 80 Mrd Kubikmeter durch die Ukraine alleine nach Deutschland.

(gim/.rufo)



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