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Eisbären und Kaukasus-Leoparden, Palmen und Rentiermoos

Russland reicht von den Eisbären im Eismeer bis zu den Leoparden im Kaukasus, vom Amurtiger im Osten bis zum Feldhasen im Westen, vom Palmenstrand im Süden bis zum Rentiermoos im Norden. Durch seine Größe und Ausdehnung (Ost-West: 9.000 km, Nord-Süd: 4.000 km) sind Russlands Flora und Fauna vielfältiger als die irgendeines anderen Landes. Russland erstreckt sich über mehrere Klimazonen, doch im Allgemeinen herrscht Kontinentalklima vor.


Eine Ausnahme bilden die Schwarz-Meer-Küste mit gemäßigt-subtropischen und das ferne Wladiwostok mit polarem Klima. Bis auf die Tropen sind alle Klimazonen vertreten.

Das Klima verändert die Vegetation von Steppe, Tundra und Taiga bis zum Dauerfrostboden ganz im Norden (Nowaja Semlja). In den nördlichen Küstengebieten bestimmt die Tundra mit ihrem Moosen, Flechten und Gräsern das Landschaftsbild. Weiter südlich geht sie dann in die ausgedehnten Waldgebiete der Taiga über.

Zwischen Tundra und Taiga bedecken vor allem Lärchen- im Osten und Buchen- und Fichtenwälder im Westen das Land. In den zentralen Teilen der Osteuropäischen Tiefebene und in großen Teilen Südostrusslands bestehen die Waldgebiete vor allem aus Mischwald. Die südlichen Teile des Osteuropäischen Tieflands und des Westsibirischen Berglands nehmen Waldsteppen ein.

Die grössten Wälder der Welt

Die russischen Wälder sind das größte zusammenhängende Waldgebiet der Erde. Sie sind rund doppelt so groß wie der Amazonas-Regenwald. Von der Republik Sacha, dem ehemaligen Jakutien, im Nordosten Sibiriens bis zu den Niederungen der Flüsse Amur und Ussuri an der chinesischen Grenze erstrecken sich die Urwälder im asiatischen Teil Russlands. Über mehr als 8.000 Kilometer vom nördlichen zum südlichen Teil des Gebiets wechselt die Landschaft von spärlich mit verkrüppelten Weiden und Birken bewachsener Tundra bis zu reichen Nadel- und Laubwäldern in der südlichen Region um Wladiwostok.

Ein Sechstel der Flora und Fauna der Welt

Die russische Nordküste ist der ideale Lebensraum für Polarbären, Robben, Walrosse und Seevögel. In der Tundra sind Polarfüchse, Eulen, Schneehasen und Lemminge beheimatet. In den Sommermonaten wandern von Süden her Rentierherden und Wölfe ein. In den Wäldern ist die Tierwelt noch vielfältiger: in der nördlichen Taiga sind Elche, Rentiere, Wölfe, Bären, Zobel, Eichhörnchen, Fuchs und Vielfraß vertreten. In den südlicheren Wäldern leben Wildschweine, Nerze und Hirsche.

Schroffe Berge und fruchtbares Flachland, morastige Sümpfe und regenarme Savannen: Die Anforderungen an die in Sibirien beheimatete Pflanzen und Tiere sind vielfältig.
Dies führte zur Entwicklung eines artenreichen Lebensgeflechts mit so eindrucksvollen Vertretern wie dem bis zu 300 Kilogramm schweren Sibirischen Tiger und dem bis 400 Kilogramm schweren Moschusochsen. Beide Tiere sind deutlich größer und schwerer als ihre Verwandten in wärmeren Klimazonen, was ihnen hilft, in strengen Wintern die Auskühlung des Körpers so gering wie möglich zu halten.

Auch der weiße Schneekranich brütet im nordöstlichen Sibirien. Zwei weitere seltene Tiere spielen eine wichtige Rolle im spirituellen Leben der Ureinwohner dieser Gegend, der Schneeleopard und der Kragenbär .

In der fernöstlichen Region Primorski kommen die seltenen Amurtiger vor, die auch in die Rote Liste eingetragen sind. Die Steppen bieten Steppenlemmingen und -murmeltieren, Hamstern, dem Ziesel sowie dem Iltis und Steppenfuchs Lebensraum. Zur Vogelwelt gehören u.a. die Falken, Kraniche und Adler.

Leoparden im Kaukasus entdeckt

Im Kaukasus trifft man auf viele mediterrane Tierarten, darunter Reptilien, Echsen und Luchse und - wie unlängst nachgewiesen - stellenweise sogar auf Leoparden.

Für Natur- und Tierfreunde gelten die Kurilen, eine Inselgruppe im Ochotskischen Meer, um die Japan und Russland seit Jahrzehnten streiten, jedoch als eine der schönsten Landschaften der Welt. Die einzigartige Flora und Fauna ist durch die Isolation von der Außenwelt weitgehend erhalten geblieben. Seltene Pflanzenarten wie die "steinerne Birke" oder der Kurilen-Bambus sind nur hier anzutreffen, viele Spezies sind in die rote Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten aufgenommen.

Im ganzen Land gibt es viele Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind.
In nächster Zeit wird in Russland ein Gesetz verabschiedet, das verbietet, seltene Tier- und Vogelarten als Delikatessen zu essen. Tierexperimente und Tierkämpfe werden dann auch verboten sein.

Das grösste Trinkwasser-Reservoir der Welt – der Baikalsee

Unschätzbare Bioressourcen bergen die Gewässer Russlands, die als eines der größten Fischfanggebiete der Welt gelten: mehrere Lachs-Arten, Hering, Flunder, Makrele, Heilbutt, Krabben, Shrimps und Muscheln sind nur einige Reichtümer, die die Natur hier zu bieten hat.

31 Nationalparks und Naturschutzgebiete

Mit 31 Naturschutzgebieten (hauptsächlich im Westen des Landes) wird versucht, die einmalige Flora und Fauna Russlands zu retten. Da die finanzielle Unterstützung durch den Staat aber sehr gering ist, wird der Naturschutz immer mehr ins Abseits gedrängt.

(afi/.rufo)



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