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Dienstag, 25.05.2004

Deutsche Geschichte der sonnigen Art

Filmszene
Moskau. 1999, 10 Jahre nach der Wende, wurde in Potsdam-Babelsberg die wahrscheinlich schönste Version der Berliner Mauer wiedererbaut – für den Film „Sonnenalle“. Leander Haussmann verfilmte die Geschichte um eine Ost-Berliner Clique, die am Donnerstag, den 27. Mai im Musej Kino zu sehen ist. Die Vorlage zum Film schrieb Thomas Brussig.
Die Sonnenallee war eine der Straßen, die durch die Berliner Mauer getrennt wurde. Ein Teil wurde zu West-Berlin, der andere lag in der DDR. In eben jener DDR gab es keine Rolling Stones, keine Telefone, keine Farbe – aber dafür, man mag es kaum glauben, jede Menge Spaß.

Micha (Alexander Scheer) und Mario (Alexander Beyer) sind 17 Jahre alt und nehmen das Leben in der DDR, wie es ist und machen es noch besser. Sicher haben sie den eintönigen und farblosen Ostteil Berlins erwischt, aber, was solls?! Immerhin haben sie Freunde, können sich ein aufregendes Leben mit Fluchtversuchen ausmalen und zudem die erste Liebe finden.

„Sonnenallee“ ist eine wunderbar dynamische Komödie, die (n)ostalgische Unterhaltung vom Feinsten bietet. Alles, was an Ost-West-Klischees auf deutschem Boden vorhanden ist, wird in diesem Film verarbeitet. Vergessen wird nichts: Volkspolizist, Pioniernachmittag, Multifunktionstisch, Blümchentapete, Westverwandtschaft, Grenzschmuggel und Ersatzdrogen.

Der Film will bunt malen, was als eintönig grau angesehen wird! Auch wenn der Film historisch vielleicht nicht zu hundert Prozent korrekt ist, will er die DDR als Lebensraum von glücklichen Menschen und nicht als Brachland östlich der Mauer zeigen. Wie immer ist das donnerstägige Film-Forum des Goethe-Institutes um 18:45 Uhr in deutscher Sprache und um 20:45 Uhr in russischer Simultanübersetzung zu sehen.

(cu/.rufo)

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