Sonntag, 16.01.2005
Dagestan: Tagelange Kämpfe von Islamisten und FSBMoskau. Ein erbitterter Kampf zwischen bewaffneten Islamisten und Einheiten des russischen Geheimdienstes FSB ist am Samstag nach 17 Stunden in der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala zu Ende gegangen. Der russische Geheimdienst FSB will „einen Terrorakt wie am 1. September vorigen Jahres in Beslan“ verhindert haben. Opfer auf beiden Seiten sind zu beklagen.
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Nach Angaben eines FSB-Sprechers hatten die von den Sicherheitsdiensten verfolgten Islamisten ein privates Haus besetzt und dessen Einwohner als Geiseln genommen. Nach mehrstündigem Feuergefecht ließen die Hausbesetzer durch freigelassene Geiseln ausrichten, dass sie nicht aufgeben wollten.
Das Haus, in dessen Keller sich schätzungsweise fünf Islamisten verschanzt hatten, wurde aus Granatwerfern und Kanonen beschossen. Schließlich wurde die Hausruine von einem russischen Armeepanzer niedergewalzt, bis man „keine Lebenszeichen mehr darin feststellen konnte“.
Einer der russischen Beamten wurde getötet, ein anderer schwer verletzt. Angaben über die Verluste der Gegenseite werden nach der Bergung aller Toten erwartet.
Kämpfe auch in der Stadt Kaspijsk
Eine weitere „Spezialoperation“ wurde aus der dagestanischen Stadt Kaspijsk gemeldet, die durch zwei grosse Terroranschläge in den Jahren 1996 (Wohnhaus, 64 Tote) und 2002 (am 9.Mai, 45 Tote) bekannt wurde.
In Kaspijsk fielen jetzt bei den Kämpfen nach offiziellen Angaben drei russische Sonderpolizisten, darunter der Kommandeur der dagestanischen schnellen Eingreiftruppe, Polizeioberst Arsulum Iljassow. Auch dort gab es zunächst keine Angaben über die Stärke der Islamisten und die Zahl ihrer Toten.
Terrorakt ähnlich wie in Beslan verhindert
Nach Informationen des Inlandsgeheimdienstes FSB hingen beide Operationen zusammen. Radikale Islamisten hätten am Freitag Abschied von ihren Verwandten genommen und seien zu einem Sondereinsatz aufgebrochen, hieß es. Man habe einen „Terrorakt ähnlich wie in Beslan“ verhindert, wo am 1. September vorigen Jahres eine Schule besetzt und mehr als 1000 Geiseln genommen wurden. Einzehlheiten des angeblich geplanten Anschlags wurden zunächst nicht mitgeteilt.
(adu/.rufo)
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