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Dienstag, 17.05.2005

Fussball Premierliga: Romanzew hat die Nase voll

St. Petersburg. In Westeuropa geht die Fußballsaison zu Ende, in Russland kommt sie erst richtig in Fahrt. Nach dem achten Spieltag übernimmt Spartak die Führung und Oleg Romanzew wirft bei Dynamo das Handtuch.

Gleich zwei Mal geriet Dynamo Moskau in den letzten Tagen in die Schlagzeilen: Zum einen setzte der Verein seinen Einkauf von portugiesischen Spielern fort und hat für die inzwischen insgesamt neun Kicker aus dem südwesteuropäischen Land 50 Millionen Euro ausgegeben. Das ist absoluter Rekord in Russland. Die neuesten Einkäufe waren in der vergangenen Woche die beiden Stars Maniche und Costinha vom FC Porto und laut Clubleitung war dies nicht der letzte Transfer.

Die andere Neuerung ist der Rücktritt von Dynamos Cheftrainer Oleg Romanzew, der als Ex-Trainer von Spartak und der russischen Nationalmannschaft bislang als erfolgreichster Trainer Russlands galt. Nach der peinlichen Vorstellung am Samstag (1:2 gegen Amkar) und der vierten Niederlage in Folge wusste Romanzew nicht mehr weiter und warf das Handtuch.

Dynamos Millionen-Team kann sich nicht leiden

Als Begründung für seinen Schritt gab der Coach an, es sei ihm nicht gelungen, die Spieler zu einem Team zu vereinen. Mehr noch, es mangele dem teuren Haufen offensichtlich an elementarstem Teamgeist. „Ich hoffe, mein Schritt wird die Fußballer zwingen, toleranter miteinander umzugehen“, sagte Romanzew. Diese Worte stellen die in letzter Zeit so oft angestrengte Weisheit in Frage, nach der allein Geld einen Verein groß macht.

Spartak nach unspektakulärem Spiel ganz oben

In der russische Premierliga gibt es mit Spartak Moskau unterdessen einen neuen Tabellenführer. Eine Meisterleistung war das 1:0 über den Aufsteiger Tom nicht gerade (beide Teams kämpften mehr gegen das holprige Feld in Tomsk als gegeneinander), aber es reichte, um sich auf den ersten Tabellenplatz zu hieven.

Es regnete Tore

Zwei Spiele vom letzten Wochenende brachten einen wahren Torregen. Rostow konnte sich gegen Lokomotive Moskau nur bis zur Pause halten, danach wurden die Gäste von den Eisenbahnern förmlich überrollt und kassierten zwischen der 50. und 83 Minute vier Treffer.

Alanija und Rubin lieferten sich einen spannenden Schlagabtausch, der mit einem 4:3 für Alanija endete. Held des Tages war Dschambulat Bassajew, der ein Doppelpack hinlegte und ein weiteres Tor vorbereitete. Mit diesem Erfolg zeigte die Mannschaft aus Wladikawkas, dass sie sich trotz aller Probleme mit Finanzen und Lizenzen nicht geschlagen gibt.

Krylja erbettelte sich einen Elfmeter

Bei www.aktuell.RU:
• Fußball: Heute steigt das Schicksalsspiel (17.11.2004)
• St.Petersburg: Kirow-Stadion vor dem Abriss? (19.11.2004)
• Erfolgreiche Jagd auf Roter Oktober (24.02.2005)
Das Spiel Krylja Sowetow gegen Schinnik verdient an dieser Stelle nur deshalb Erwähnung, weil sich die Kicker aus Samara beim Schiedsrichter einen Elfer förmlich erbettelten. Die Fallsucht im Strafraum der Gäste aus Jaroslawl hatte erst in der 60. Minute Erfolg und Andrej Karjaka, der Strafstoßstar der letzten Saison, schoss zum 1:0 ein.

Den Langweiler des Spieltages lieferten Terek und Moskwa mit einem blassen 0:0. Das Spiel zwischen Saturn und ZSKA wird am 15. Juni nachgeholt. Zenit und Torpedo trennten sich bereits am 5. Mai mit einem 1:1-Unentschieden.

(sb/.rufo)


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