Donnerstag, 28.04.2005
90 Prozent Spam im russischen InternetMoskau. In Russland hat der Versand von Spam-Mails ein rekordverdächtiges Niveau erreicht. 80 90 Prozent der verschickten Mails sind Spam. Die Versender des Cyber-Mülls verdienen mindestens 55 Mio. USD.
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Die Vizepräsidentin der Holding „Mail.ru“, Anna Artamonowa, sagte der Zeitung „Business“, dass „junk mails“ in den ersten drei Monaten 2005 bis zu 85 Prozent aller Mails und an einigen Tagen im Februar sogar 95 Prozent ausmachten.
Auch die Suchmaschine Rambler führt ähnliche Ergebnisse an. „Etwa 80 Prozent aller Mails sind Spam. Seit dem zweiten Halbjahr 2004 hat sich diese Zahl kaum verändert“, sagte Maxim Dunin, Leiter der Abteilung für Entwicklung des Mailsystems von Rambler.
Spam enthält Viren
Nach Schätzung von Mail.ru enthalten zwei bis sieben Prozent der Spam-Mails Viren. Die Suchmaschine Yandex zeigt einen niedrigeren Anteil an, ein Prozent.
Fishing, d.h. der Versuch mittels gefälschter Mails an vertrauliche Kundendaten und Passwörter zu gelangen ist in Russland relativ neu, und das „Runet“ ist im Unterschied zu Amerika von dieser Epidemie noch nicht erfasst.
Während der letzten zwei Jahre haben sich die unverlangt zugestellten Massensendungen von Pornographie (der Großteil aller Spams 2003) auf Werbung und Kommerz umgestellt. Jetzt ist das Netz zum Absatzmarkt für falsche Rolex-Uhren, illegal eingeführte Handys und nachgemachte Medikamente geworden.
Sex sells auch weiterhin
Laut „Aschmanow und Partner“ nehmen jetzt Medikamente mit 17 Prozent überhaupt den zweiten Platz unter den russischen Spamsendungen an. Erotische Spams sind weiterhin die Hauptplage (18 Prozent), doch größtenteils kommen sie aus dem Ausland. In Russland wird Spam-Werbung von mittelständischen Firmen aktiv benutzt, die in den Massensendungen eine sehr breite Palette von Leistungen und Waren, von Plastikfenstern bis zu Reisen und Babysitterdiensten anbieten.
(RIA/ab/.rufo)
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