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Dauerstau: Wie St. Petersburg unter die Räder kam
1. Mai in Moskau: Volkstanz und üble Hetzparolen
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Zwischen Platzregen und Sonnenschein: Die wechselhafte Witterung Peterburgs führt oft zu spannenden Licht- und Wolkenspielen. (Foto: Eugen von Arb)

Weiße Nächte im Sommer, endlose Dunkelheit im Winter

Auf der geografischen Höhe von Südgrönland gelegen, wird Petersburg von einem gemäßigten Meeresklima geprägt. Die hohe Luftfeuchtigkeit kann im Sommer (Durchschnittstemperatur Juli 18,1 Grad Celsius) zu einer schwülen Hitze führen. Im Winter hingegen (Durchschnittstemperatur Januar – 6,3 Grad Celsius) lässt sie zusammen mit oft starken Winden die Kälte oft als viel eisiger empfinden als sie in Wirklichkeit ist.



Dank einer stetigen Brise vorwiegend aus Westsüdwest ist das Wetter sehr wechselhaft und bietet bisweilen prachtvolle Wolken- und Lichtspiele über der Silhouette der Stadt. Ein heißer Sommertag kann innerhalb von Minuten von einem sintflutartigen Regenguss unterbrochen werden. Die Niederschläge (jährlicher Durchschnitt 634 Milimeter) hören dann aber oft schon nach einigen Augenblicken wieder auf. Dadurch ist der stets griffbereite Regenschirm hier ein mindestens ebenso wichtiges Utensil wie in London.

Schlafose Weiße Nächte

Die nördliche Lage Peterburgs hat in den Monaten Mai bis Juli das Phänomen der „Weißen Nächte” zur Folge, das jährlich tausende von Touristen anlockt und der Stadt während dieser „schlaflosen” Zeit eine ganz besondere Stimmung verleiht. Zur Zeit der Sonnenwende bleibt es in dieser Region bis nach Mitternacht taghell, und schon nach zwei, drei Stunden, während denen ein sonderbares Dämmerlicht herrscht, steigt die Sonne wieder über dem Horizont auf. Während dieser Wochen kann (oder mag) niemand richtig schlafen – Touristen, Liebespärchen, Schüler und Studenten, die ihren Abschluss oder den Ferienbeginn feiern, ziehen durch die Straßen und bevölkern die Parkanlagen.

Endloser, naßkalter Winter

Der Preis dieser intensiven Sommerzeit ist ein langer und oft harter Winter, in dem die Newa und alle anderen Kanäle meist schon im November zufrieren und erst im März oder April wieder auftauen. Mit Skisport, Schlittschulaufen, Eisfischen und –Baden machen sich die Peterburger diese lange Zeit der vielen langen Nächten erträglich.

Trinkwasserreservoir Ladogasee

Neben der Ostsee und der Newa ist der Ladogasee das wichtigste Gewässer in der Region um St. Petersburg. Mit seinen 17703 Quadratkilometern Wasserfläche ist er das größte Süßwasser-Binnengewässer Europas. Als Wasserstraße verbindet er Petersburg gegen Norden mit dem Weißen Meer und im Süden mit der Wolga. Das riesige Trinkwasserreservoir, dessen Inhalt von den Russen als besonders rein und sogar wunderwirkend angesehen wird, misst auf der Nord-Südachse 220 Kilometer und ist bis zu 225 Meter tief. Seine wichtigsten Zuflüsse sind Wolchow und Swir.

Anders als der Ladogasee leidet der Finnische Meerbusen im Bereich vor der Stadt unter der starken Verschmutzung durch Industrieabwässer und die Kanalisation, die noch heute zu großen Teilen ungeklärt ins Meer geleitet werden. Ein Dammbau, der in den 80er Jahren auf der Höhe von Kronstadt begonnen wurde und die Stadt vor Hochwasser schützen soll, erwies sich entgegen anfänglicher ökologischer Bedenken als relativ harmlos für die Umwelt.

Die Flora und Fauna um St. Petersburg ist dem Klima und den Böden entsprechend karg. Was sich in den weiten Wäldern mir hohem Birkenbestand finden lässt, fällt bis auf Beeren und Pilze mager aus. Ebenso beschränkt sind die Anbaumöglichkeiten für die Petersburger auf dem Grund ihrer Datschen in den weiträumigen Erholungsvierteln rund um die Stadt.

(eva/.rufo)






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