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"Marschrutki"

Das Liniennetz der kommerziell betriebenen Sammeltaxis (korrekt: "Marschrutnoje taxi") wächst von Tag zu Tag in Richtung Unüberschaubarkeit - denn hier wird reales Geld verdient: Anders als beim kommunalen Nahverkehr (wo Rentner, Soldaten und 30 andere Subventionsempfänger-Klassen kostenlos fahren) müssen auf den K-Linien ausnahmslos alle Fahrgäste bezahlen. Marschrutki kosten zwischen 10 und 30 Rubel. Sie erschließen auch die nähere Umgebung der Stadt.

Bezahlt wird nach dem Einsteigen, aber meist schon während der Fahrt. Da es in den Kleinbussen eng zugeht, gibt man das Geld nach vorne durch und bekommt auf dem gleichen Weg das Wechselgeld zurück. Marschrutkis verkehren auf festen Linien, können aber entlang dieser Route an jeder leidlich geeigneten Stelle Passagiere aufnehmen oder absetzen. Wenn man mitgenommen werden will, muss man das dem herannahenden Fahrer mit deutlichen Handzeichen (Arm ausstrecken) signalisieren.

Auch den Willen zum Aussteigen gilt es rechtzeitig und laut zu bekunden, am besten unter Nennung der Straße oder des Geschäftes, wo man gleich abgesetzt werden möchte.

Häufige Unfälle mit dann immer gleich einer hohen Zahl von Opfern haben in letzter Zeit dem Ruf der Marschrutki schwer zugesetzt. Viele Fahrzeuge - vor allem unter den dominierenden "Gazelle"-Kleinbussen - entsprechen nicht den ohnehin schon bescheidenen russischen Sicherheitsnormen. Und da die Fahrer mit jeder zusätzlichen Tour Geld in die eigene Tasche wirtschaften, wird oft gebrettert und geschnitten auf Teufel komm raus - und dann geht es wieder mit quitschenden Bremsen rechts ran, weil dort ein winkender Fahrgast zu erspähen war. Sicherheitsbewussten Menschen ist diese Art des Fortkommens also nur bedingt anzuraten.
(ld/.rufo)


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