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26-02-2004 Medien & Netzwelt

„Auch im KGB gab es vernünftige Leute“

Gerd Ruge - Erster Hörfunkkorrespondent in Moskau (Foto: WDR)Moskau. Anlässlich des 50. Jubiläums des WDR-Studios diskutierte der langjährige Russland-Korrespondent Gerd Ruge am Mittwoch mit deutschen und russischen Kollegen über den Zustand der Pressefreiheit in Russland. Mit dem Journalisten sprach Stephanie Prochnow über die Kontrolle der Medien und die Zensur gestern und heute.

www.Aktuell.ru: Herr Ruge, wie stark war Ihr Leben in der Sowjetunion der 50er Jahre von Kontrolle geprägt?

Ruge: Das private Leben war außerordentlich schwer, weil wir auf Schritt und Tritt überwacht waren. Ob man in seinem Zimmer war oder rausging. Draußen verfolgten einen die Leute. Das war eine schwierige Situation. Die Sowjetbürger hatten Angst vor Ausländern. Stalin war erst drei Jahre tot. Da war soviel Angst in dem Land. Der Kontakt mit Ausländern konnte ja Lagerhaft und Tod bedeuten. Alles das machte die Arbeit sehr schwer.

www.Aktuell.ru: Woher bezogen Sie dann Ihre Informationen?

Ruge: Man fand auch immer wieder Leute, mit denen man arbeiten konnte, die einem helfen konnten, die es riskierten. Nicht weil sie Dissidenten waren, sondern weil sie vernünftige Menschen waren. Es gab ja auch im KGB den einen oder anderen, der nicht unvernünftig war. Und es gab die Leute – wir nannten sie die Halbleiter – die hatten sozusagen den staatlichen Auftrag, uns den Hintergrund zu einer Geschichte zu erklären, der nicht in den Zeitungen stand. Mit einem bin ich heute noch befreundet. Ein hochgescheiter Historiker. Wir waren damals beide sehr jung und haben uns über Filme unterhalten. Es gab die einen und die anderen. Am ehesten hatten Schauspieler, Schriftsteller, Musiker mit Ausländern Kontakt. Kommunisten haben keine Kontakte, sagte man. Aber man konnte an den anderen und an deren Reaktionen schon feststellen, was sich politisch in der Sowjetunion entwickelte.

www.Aktuell.ru: Und wie wirkte sich die Zensur auf den Arbeitsalltag aus?

Ruge: Ich konnte nicht mit Deutschland aus meinem Hotel telefonieren. Ich musste ins zentrale Telegrafenamt. Ich musste alles aufschreiben, drei jungen Damen von der Post vorlegen, die verschwanden dann und irgendwann kriegte man das Manuskript zum Teil gestrichen wieder. Sogar Sachen, die Chrustschow einem halb privat erzählt hatte – auf irgendeinem Empfang – strichen die raus, wenn sie negativ waren. Chrustschow schimpfte ja oft. Also da war unser Spielraum sehr begrenzt. Es gab eine Reihe von Tricks, mit denn man sich gegen die Zensur wehren konnte, aber das war außerordentlich kompliziert.

www.Aktuell.ru: Was waren das denn für Tricks?

Ruge: Man konnte relativ lang zwei Seiten schreiben und nachher die Hälfte rausnehmen. Wenn man sich kleine Absätze gemerkt hatte und die dann direkt aneinander saßen, dann gab das einen anderen Sinn, als mit dem langen Füllmaterial.

www.Aktuell.ru: Sie haben sehr lange als Auslandskorrespondent gearbeitet. Haben Sie nicht Angst, dass der Beruf jetzt ausstirbt? Immer mehr Korrespondenten werden aus finanziellen Gründen abgezogen.

Ruge: Das ist sicher ein Problem und das wäre natürlich sehr gefährlich. Das hängt auch damit zusammen, dass sich das Interesse der Leser und Zuschauer in Deutschland sich sehr viel stärker den eigenen Problemen zugewendet hat. Auch das veranlasst die Verlage ihre Berichterstattung sozusagen umzubetten. Das ist sicherlich ein Risiko. Bei der ARD sehe ich das im Augenblick nicht. Sie hat immer noch ein sehr großes Korrespondentennetz. Insofern wird da noch gegengesteuert, Gott sei Dank. Aber das Risiko, das die Netzte eingeschränkt werden, ist da. Das würde ein Verlust für die Meinungsbildung der Öffentlichkeit sein, wenn sich der Journalismus immer mehr auf Kurzmeldung und Ereignisse bezieht und keine Zusammenhänge mehr erkennen kann.

www.Aktuell.ru: Wie sehen Sie die Pressefreiheit im heutigen Russland?


Bei www.aktuell.RU:
• Fünf Jahrzehnte ARD in Moskau (25.2.2004)
• Fernsehen: Gerd Ruge wird 75 (8.8.2003)
• Interview mit Viktor Schenderowitsch (12.2.2004)

Ruge: In einer sehr schwierigen Lage. Sie ist ganz ungesichert, denn im großen Umformungsprozess hat sich keine Basis für eine gesicherte Medienfreiheit herauskristallisiert. Das wird auch noch lange dauern. Die Hoffnungen des Westens waren vielleicht auch zu groß – in diesem Prozess, in dem sowohl die Besitzverhältnisse bei den Medien, wie die staatlichen Kontrollverhältnisse ganz ungeregelt sind. Aber ich sehe viele russische Kollegen, die sich große Mühe geben. Die in Zeitungen auch mit Geschichten, mit Meinungen durchkommen. Bei dem großen, zentralen Medium Fernsehen ist das sehr viel schwieriger. Aber es gibt im Fernsehen eigentlich auch – gerade bei innenpolitischen Themen, wenn man Tschetschenen ausklammert – doch relativ verschiedene Stimmen. Es sind nicht immer die Meinungen des jeweiligen Chefredakteurs oder des Kommentators.

www.Aktuell.ru: Haben Sie ein Beispiel?

Ruge: Beim Rücktritt der Regierung – ich kam in der Nacht in Moskau an, las das völlig überrascht und stellte gleich das Fernsehen an – habe ich ein ganzes Spektrum an Meinungen gehört. Das waren zum Teil Präsidentschaftskandidaten, Leute aus den Parteien, zum Teil Wissenschaftler. Die Schwierigkeit der Entwicklung wurde einem eigentlich ziemlich deutlich. Ob die Zuschauer dann daraus Konsequenzen ziehen, ob die russische Bevölkerung im Augenblick überhaupt so ist, dass sie eine solche sehr streitlustige Presse haben möchte, das weiß ich nicht. Die Leute sind auch erschöpft, nach den Jahren unter Jelzin, die für viele eben doch eine Art Anarchie war und haben Angst bekommen, dass die Freiheit noch gefährlicher ist, als Unterdrückung.

www.Aktuell.ru: Wissen die Leute in Russland eigentlich, wie stark ihre Presse kontrolliert ist? Nehmen die Menschen das Thema überhaupt in dem Sinne war, wie wir das in Deutschland diskutieren?

Ruge: Ich weiß es nicht. Es kann auch sein, dass ein Großteil dieser Leute zunächst einmal voraussetzt, dass sie kontrolliert werden. Einfach aus Gewohnheit und aus Lebenserfahrung. Das kann zum Beispiel sein. Zweitens sind Journalisten hier noch weniger populär als im Westen. Sie gelten oft als Miesmacher, die immer Kritik, immer Ärger machen. Das ist hier bei sehr vielen Lesern ganz stark ausgeprägt als Kritik an der Presse. Es ist aber unterschwellig in Deutschland ja auch nicht ganz ungewöhnlich das zu hören.

ARD Hörfunkstudio in Moskau:
• WDR-Festseite

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www.Aktuell.ru: Die russischen Kollegen haben auf der Diskussion über die Pressefreiheit von der „Schere im Kopf“ gesprochen, die häufig bei Chefredakteuren in Russland vorhanden sei. Ist das richtig?

Ruge: Also ich finde das auch nicht richtig. Bei den Chefredakteuren und Zeitungsdirektoren ist diese Schere insofern vorhanden, weil sie immer über die Konsequenzen nachdenken müssen. Was bedeutet das für die Zeitung, wenn ein Bundestagsabgeordneter in die Pfanne gehauen wird? Wie wird die Reaktion des Verlags sein? Wie die der Leser? Nehmen sie es übel? Der Chefredakteur hat das natürlich immer im Kopf. Das kann eine Scherenfunktion geben. Diese Gefahr ist immer vorhanden. Nur in Russland sind die Schwierigkeiten besonders ausgeprägt, weil es hier gar keine Tradition der Pressefreiheit gegeben hat. Und manches haben die Journalisten hier auch selber verbaselt.

www.Aktuell.ru: Was denn?

Ruge: Zum Beispiel die Iswestia. Der Verlag der Iswestia war ja aufgelöst worden. Und die Journalisten hatten Anteilsscheine. Die ganze Iswestia war in der Hand der Journalisten. Und eines Tages schrieben sie einen großen, langen Artikel gegen einen dieser Ölkonzerne und kriegten furchtbaren Ärger. Dann stellte sich heraus, dass praktisch 80 % dieser Anteilsscheine auf dem Markt verkauft worden waren und dass dieser Ölkonzern sie aufgekauft hatte. Das muss man auch sehen. Die Probleme kommen von beiden Seiten.


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